PirmasensZweibrücken

Blutiger Konflikt vor der Reyna-Bar: Gericht verhandelt versuchten Totschlag!

Ein 38-jähriger Zweibrücker steht seit Montag vor dem Schwurgericht Zweibrücken wegen vorgeworfenen versuchten Totschlags. Der Vorfall, der zu diesem Prozess führte, ereignete sich am 15. September 2024 gegen 4 Uhr vor der Cocktailbar Reyna in der Maxstraße. Laut der Anklage soll der Beschuldigte im Rahmen eines Streits versucht haben, einem anderen Mann mit einem Glas ins Gesicht zu schlagen, was ihm jedoch misslang.

In der Folge kam es zu einem Gerangel, in dessen Verlauf der Angeklagte verletzt wurde. Daraufhin stach er einem 28-jährigen Mann, der zu deeskalieren versuchte, mit einem Klappmesser in die linke Brustseite. Das Opfer erlitt eine Stichwunde von vier Zentimetern Breite und zehn Zentimetern Länge im linken Thorax, die glücklicherweise nicht lebensgefährlich war. Der Staatsanwalt Rouven Balzer betonte, dass die körperliche Konstitution des Opfers entscheidend für die Schwere der Verletzung war.

Prozessverlauf und Stellungnahme des Angeklagten

Während des Prozesses äußerte sich der Angeklagte nicht zur Anklage. Auf Anregung seines Verteidigers Daniel Schmitz fand ein Rechtsgespräch statt, bei dem Themen wie strafbefreiender Rücktritt und Täter-Opfer-Ausgleich erörtert wurden. Verteidigerin Anna Maria Kalmes gab die Einlassung des Angeklagten bekannt: Er habe zuvor in der gegenüberliegenden Lotus-Bar getrunken und habe auf dem Weg zur Reyna-Bar das Gefühl gehabt, sich mit dem Messer wehren zu müssen, da er von zwei Männern angegriffen wurde.

Im Gegensatz dazu erklärte das mutmaßliche Opfer, dass es im Rahmen eines Schlichtungsversuchs intervenierte, weil sein Cousin geschubst worden war. Es berichtete, dass es beim Versuch, die Situation zu deeskalieren, von dem Angeklagten mit einem Messer in die Brust gestochen wurde und starke Schmerzen sowie Blutungen erlitt. Nach dem Vorfall wurde das Opfer ins Nardini-Krankenhaus Zweibrücken gebracht, wo es fünf Tage behandelt wurde, und war insgesamt mehr als zwei Monate lang krankgeschrieben.

Der Prozess wird am Dienstag fortgesetzt.