
Am 14. Mai 2025 berichtete die Rheinpfalz über die Aufgaben des Anstaltsbeirats der Jugendstrafanstalt (JSA) Schifferstadt. Dieser Beirat setzt sich aus sechs Mitgliedern zusammen: Hubert Boßle (Vorsitzender), Patrick Poss, Ilona Volk, Petra Scheid, Stefanie Imo und Marina Maier. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, Transparenz im Gefängnis zu fördern. In vielen Bundesstaaten gibt es wenig Informationen über die Bedingungen, unter denen Gefangene leben, was die Bedeutung solcher Gremien unterstreicht. Zudem wird die Notwendigkeit von Kontakten zwischen Gefangenen und der Außenwelt hervorgehoben.
In einem anderen Kontext beleuchtet ein Artikel von Tagesschau das einflussreiche Stanford-Prison-Experiment, das 1971 von Psychologe Philip Zimbardo durchgeführt wurde. Ziel des Experiments war es, die Auswirkungen einer Gefängnissituation auf Menschen zu untersuchen und auf die katastrophalen Zustände in US-Gefängnissen aufmerksam zu machen. Männliche Studenten wurden in diesem Experiment als Wärter und Gefangene im Keller der Stanford Universität eingesetzt. Aufgrund des gewalttätigen Verhaltens der Wärter, das das Experiment überforderte, musste es nach sechs Tagen abgebrochen werden. Ursprünglich war es für zwei Wochen angesetzt.
Problematik und Ethik im Strafvollzug
Einige der Gefangenen gaben vorzeitig auf, da sie dem psychischen Druck nicht standhalten konnten. Ethisch fragwürdige Maßnahmen wie Gefangenenkleidung, das Verbot von Unterwäsche, Einzelhaft, Identifikation durch Nummern und das Tragen von Ketten wurden ergriffen. Zimbardo stellte fest, dass die Situation Menschen sehr schnell in Gewalttäter verwandeln kann. Vor dem Hintergrund eines Fluchtversuchs im San-Quentin-Gefängnis, der am 21. August 1971 sechs Menschenleben forderte, entwickelte sich ein starkes Echo in der Presse und Fachwelt, was Zimbardo zum gefragten Experten machte.
Aktuelle Kritiker des Experiments argumentieren, dass Zimbardo selbst das Experiment maßgeblich beeinflusste und nicht objektiv agierte. Teilnehmer wie David Eshleman berichteten von Zimbardos positiver Reaktion auf aggressives Verhalten, was die ethischen Fragestellungen weiter vertieft. Craig Haney, Zimbardos Assistent, forscht weiterhin zu Themen des Gefängniswesens und betont die problematische Seite von Macht. Er engagiert sich für Verbesserungen im US-Strafvollzug und führt Norwegen als positives Beispiel an. Die gegenwärtige Einschätzung des Stanford-Prison-Experiments ist, dass es keinen wissenschaftlichen Beweis dafür liefert, dass jede Situation jeden Menschen zum Täter macht. Das Experiment wird zudem in der ARD-Wissen-Dokumentation „Legendäre Experimente – Stanford Prison“ thematisiert.