Rheinland-Pfalz

Sensationelle Honig-Kontrollen: Fast jeder fünfte Eintopf beanstandet!

In Rheinland-Pfalz wurden in den vergangenen fünf Jahren fast 20 % der Honigproben beanstandet, was auf erhebliche Qualitätsprobleme hinweist. Laut Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) gab es in diesem Zeitraum insgesamt 746 Honigproben, von denen 135, also etwa 18 %, nicht den Anforderungen entsprachen. Auf eine Anfrage von Lisa-Marie Jeckel (Freie Wähler) erklärte Eder, dass einige der beanstandeten Proben nicht zum Verzehr geeignet waren. Die ergriffenen Maßnahmen reichten von Belehrungen und Anordnungen bis hin zur Einschaltung der Staatsanwaltschaft in mehreren Fällen. In einem besonderen Fall wurde zudem ein Produkt aus dem Einzelhandel genommen und ein Bußgeld verhängt.

Die Analyse der Proben wurde vom Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz (LUA) durchgeführt. Trotz der festgestellten Verstöße gibt es keine Erkenntnisse, die auf einen Zusammenhang zwischen Honigverfälschungen und organisierter Kriminalität hindeuten. Um dem Problem der Honigverfälschung entgegenzuwirken, hat der Deutsche Imkerbund das EU-Projekt HarmHoney ins Leben gerufen. Ziel dieses Projekts ist die Harmonisierung von Analysemethoden und die Schaffung einheitlicher Standards zur Überprüfung der Honigqualität.

EU-Regeln und Honigernte

Im vergangenen Jahr wurden neue EU-Regeln zur Kennzeichnung und Herstellung von Honig beschlossen. Diese schreiben vor, dass bei Honigmischungen die Herkunftsländer und deren Anteile angegeben werden müssen. Lebensmittelunternehmer sind außerdem verpflichtet, sicherzustellen, dass ihre Produkte den Anforderungen des Lebensmittelrechts entsprechen. Die Honigernte in Rheinland-Pfalz war 2024, bedingt durch regnerisches Wetter, mit durchschnittlich 28,9 kg pro Bienenvolk geringer als im Jahr zuvor, als dieser Durchschnitt noch bei über 10 kg mehr lag.

Bundesweit betrug der Durchschnitt 31,6 kg pro Bienenvolk, wobei in Deutschland schätzungsweise 1,1 Millionen Bienenvölker und 170.000 Imker existieren. Die meisten Imker betreiben ihre Tätigkeit als Hobby oder im Nebenerwerb. Das Fachzentrum Bienen und Imkerei in Mayen führt regelmäßig Umfragen zur Ernte in der Branche durch. Der Deutsche Imkerbund hat bis zu Beginn des neuen Jahres 26 authentische Honigproben aus Deutschland zur Gemeinsamen Forschungsstelle der EU geschickt, um die Qualitätskontrollen weiter zu verbessern und die bestehenden Herausforderungen zu adressieren.