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Der Speyerer Stadtverband im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) hat eine Initiative zur Rettung des Einzelhandels gefordert. Anlass für diese Forderung ist die angekündigte Schließung des Haushaltswarengeschäfts Christmann, die im April stattfinden wird. Das Geschäft schließt nach über 100 Jahren, was exemplarisch für die aktuellen Schwierigkeiten im Einzelhandel steht, die vorwiegend auf wirtschaftliche Gründe zurückzuführen sind, wie [rheinpfalz.de](https://www.rheinpfalz.de/lokal/speyer_artikel,-gewerkschafter-fordern-initiative-zur-rettung-des-einzelhandels-_arid,5734512.html) berichtet.
DGB-Stadtverbandschef Axel Elfert betont die Notwendigkeit eines aktiven Gremiums, in dem Vertreter aus Wirtschaft, Gewerkschaften, Politik und Einzelhandel zusammenarbeiten. Das Ziel dieses Gremiums ist es, Strategien und Konzepte zu entwickeln, um dem Rückgang des stationären Einzelhandels entgegenzuwirken. Die Herausforderungen sind vielseitig und umfassen ein verändertes Konsumverhalten, fehlende Parkmöglichkeiten sowie überhöhte Ladenmieten. Um Leerstände und eine Verödung der Innenstadt zu vermeiden, ist ein vielfältiges Angebot an Geschäften notwendig. Elfert warnt, dass ein „Einheitsbrei“ in der Geschäftswelt zu Frustrationen in der Bevölkerung führen könnte und nennt Ludwigshafen als ein Beispiel für die negativen Folgen eines schwachen Einzelhandels.
Schließungen und ihre Ursachen
In einem weiteren Kontext wird die Diskussion über die Verödung von Großstädten und deren Auswirkungen auf Vororte und ländliche Regionen intensiviert. Schließungen von lokalen Geschäften wie Bäckereien und Wirtshäuser beeinträchtigen die Vielfalt und die Lebensqualität in diesen Gebieten, wie [zdf.de](https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/schliessungen-geschaefte-innenstadt-einzelhandel-100.html) berichtet. Verkehrspolitische Maßnahmen, wie beispielsweise in Emden, sollen die Attraktivität der Innenstädte steigern.
Die Gründe für das Verschwinden von Geschäften sind vielfältig. Neben der Nachfolgeproblematik und den veränderten Konsumgewohnheiten spielen auch die hohen Kosten und die Corona-Pandemie eine Rolle. Dabei wird erwähnt, dass Geschäfte häufig in Wohnraum umgewandelt werden, was die lokale Identität beeinträchtigen kann. Eckhardt Bode vom Kieler Institut für Weltwirtschaft sieht jedoch auch Chancen im Wandel, etwa durch mobile Dienstleistungen und ehrenamtlich betriebene Dorfläden.
In Städten wie Wiesbaden ist die Zahl der Leerstände von 50 auf 90 gestiegen, was die Notwendigkeit zwingend erscheinen lässt, geeignete Maßnahmen zur Förderung des lokalen Handels zu entwickeln. Elfert hebt in diesem Zusammenhang die Bedeutung des Erhalts und der Weiterentwicklung des Handels in einem sich verändernden Umfeld hervor.