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Tanklaster-Unfall in Thürer Wiesen: Naturschutzgebiet in Gefahr!

Ein Tanklasterunfall hat am Naturschutzgebiet Thürer Wiesen im Kreis Mayen-Koblenz zu einer ernsthaften Umweltkatastrophe geführt. Der Vorfall ereignete sich am 24. Februar 2025, als der Lkw mit etwa 31.000 Litern Heizöl umkippte und das Öl in die Oberflächenentwässerung der B262 und in ein Regenrückhaltebecken gelangte, wie [tagesschau.de](https://www.tagesschau.de/inland/regional/rheinlandpfalz/swr-nach-tanklaster-unfall-ist-naturschutzgebiet-thuerer-wiesen-mit-heizoel-verseucht-100.html) berichtete. Schnell wurde ein Gefahrstoffzug mobilisiert, und die Feuerwehr errichtete innerhalb von zehn Minuten nach dem Unfall erste Ölsperren.

Der Unfall wurde offiziell als Katastrophenfall eingestuft, da die Menge an Heizöl, die ins Naturschutzgebiet gelangte, gravierende ökologische Schäden verursachte. Das Naturschutzgebiet Thürer Wiesen stellt einen wichtigen Lebensraum für zahlreiche Tierarten dar, insbesondere Wasservögel wie Stockenten und Blässhühner. Die Ölverschmutzung wirkt sich direkt auf die Tierwelt aus, indem sie das Bürzelfett der Vögel beeinträchtigt, was zu Unterkühlung und qualvollem Tod führen kann. Auch Amphibien wie Grasfrösche, Erdkröten und Molche sind betroffen, ebenso wie ihre natürlichen Fressfeinde, einschließlich Störche und Reiher.

Ökologische Auswirkungen und Maßnahmen

Die Auswirkungen des Unfalls sind dramatisch: Ein feiner Ölfilm im Wasser führt zu einem Sauerstoffmangel, was akut gefährdet ist für Fische wie Rotaugen, Stichlinge, Barsche und Gründlinge. Experten warnen, dass weite Teile des Feuchtgebiets stark kontaminiert sind. Außerdem könnte ein geplantes Biotop-Erweiterungs-Vorhaben gefährdet sein. Dies wurde auch von der Naturschutzorganisation BUND erwähnt, die auf die langfristigen Folgen für das Ökosystem hinweist und kritisiert, dass an Wanderwegen zunächst keine Warnschilder oder Absperrungen aufgestellt waren. Dies führte dazu, dass Hunde aus dem Bach tranken und Kinder darin spielten. Zwischenzeitlich hat die Behörde jedoch eigene Warnschilder aufgestellt.

Ein Krisenstab wurde eingerichtet, der aus Vertretern der unteren Naturschutzbehörde, der Stiftung Natur und Umwelt, dem Technischen Hilfswerk (THW), mehreren Feuerwehren, Gutachtern sowie dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) besteht. Erste gezielte Maßnahmen zur Eindämmung der ökologischen Schäden sind bereits in Planung, wie beispielsweise das Abmähen von Schilf- und Rohrkolbenflächen zur Ölentfernung. Die BUND fordert zudem eine umfassende Untersuchung des Katastrophenverlaufs, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden. Die Situation zeigt somit nicht nur die unmittelbaren Gefahren für die Tierwelt auf, sondern auch die Herausforderungen, die sich bei der Bekämpfung solcher Umweltkatastrophen ergeben, wie auf [bund-rlp.de](https://www.bund-rlp.de/service/presse/detail/news/schwere-oelkatastrophe-an-den-thuerer-wiesen-dramatische-umweltfolgen-fuer-mayen-koblenz/) berichtet wird.