Trier-Saarburg

Großes Netz von Callcenter-Betrügern zerschlagen – 21 Festnahmen!

In einem umfassenden Einsatz gegen Callcenter-Betrüger haben die deutschen Behörden zwei mutmaßliche Betrüger aus dem Kosovo angeklagt. Die Angeklagten, im Alter von 33 und 26 Jahren, sehen sich dem Vorwurf des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs in mehreren Fällen gegenüber. Die Anklage, die vor dem Landgericht Ellwangen erhoben wurde, betrifft einen Schaden in Höhe von 98.800 Euro.

Die Betrüger waren Teil eines größeren Netzwerks, das bundesweit operierte, insbesondere in Regionen wie Ostalbkreis, Biberach, Emsland und Neumünster. Die Ermittlungen, die unter dem Namen „Operation Pandora“ liefen, führten zu Durchsuchungen in fünf Ländern und der Zerschlagung von insgesamt zwölf Callcentern, sowie vielen Festnahmen. Die Betrugsmasche sah vor, dass die Opfer am Telefon von vermeintlichen Bankmitarbeitern manipuliert wurden, um Geld auf betrügerisch kontrollierte Konten zu überweisen. Der 33-jährige Angeklagte soll das Callcenter seit September 2023 betrieben haben.

Zerschlagung eines großen Betrugsnetzwerks

Die Operation begann, als ein aufmerksamer Bankangestellter einen Betrugsversuch bei einer 76-jährigen Frau verhinderte und die Polizei informierte. Die Ermittlungen wurden vom Landeskriminalamt (LKA) Baden-Württemberg und dem Cybercrime-Zentrum Karlsruhe geleitet. Das Cybercrime-Zentrum ist seit dem 1. Januar 2024 aktiv und zuständig für komplexe Cybercrime-Verfahren.

Die Durchsuchungen der Callcenter fanden in Zusammenarbeit mit Polizeibehörden aus Albanien, Bosnien, dem Kosovo und dem Libanon statt. Europol berichtete von weiteren Entwicklungen im Rahmen der Operation im April, als 12 Callcenter durchsucht und 21 Personen festgenommen wurden. Thomas Strobl, Innenminister von Baden-Württemberg, lobte die Beamten für diese Aufdeckung. Die Betrüger gaben sich in ihren Anrufen unter anderem als nahe Verwandte oder Polizisten aus und nutzen Manipulationstaktiken wie Drohungen oder Versprechen von Preisen, um ihre Opfer auszutricksen.

Insgesamt sollen bei den Razzien über 1 Million Euro an Vermögenswerten sichergestellt und elektronische Beweise gesammelt worden sein, um weitere Betrüger und Callcenter zu identifizieren. Innenminister Strobl bezeichnete diese Betrügereien als perfide und skrupellos, die großen finanziellen Schaden bei den Opfern verursachten, während geschätzte Schäden von etwa 10 Millionen Euro verhindert wurden, wie DW berichtete.