
Im Jahr 2024 sind im Stadt- und Landkreis Rosenheim 1054 neue Ausbildungsverträge registriert worden. Dieser Rückgang von rund 8% im Vergleich zu 2023 ist auf demografische Veränderungen und die sinkende Anzahl an Schulabgängern zurückzuführen, wie die IHK für München und Oberbayern berichtet. Besonders auffällig ist, dass trotz der Nachfrage nach Ausbildungsplätzen über 100 Lehrstellen in Rosenheim unbesetzt blieben.
Andreas Bensegger, der Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Rosenheim, hebt die Attraktivität der Berufsausbildung hervor, worauf auch die Zahl der Jugendlichen hinweist, die sich nach ihrem Schulabschluss für eine Ausbildung entscheiden – es sind 40% im Jahr 2024. Die IHK betont zudem, dass Bewerbungen aus dem Ausland für Unternehmen immer wichtiger werden, um den Fachkräftemangel zu mildern. Der Anteil der neuen Azubis mit ausländischer Staatsangehörigkeit beträgt in Rosenheim 16%. Diese neuen Auszubildenden stammen unter anderem aus Vietnam, dem Kosovo, Marokko und der Ukraine. Das kürzlich verabschiedete Fachkräfteeinwanderungsgesetz unterstützt diese Entwicklung.
Regionale Unterschiede in den Ausbildungszahlen
Im Landkreis Traunstein wurden 694 neue Ausbildungsverträge registriert, was einem Anstieg von 3% entspricht. Auch hier blieben jedoch fast 250 Lehrstellen unbesetzt. Von den neuen Azubis im Landkreis hatten 15,7% keine deutsche Staatsangehörigkeit. Im Landkreis Mühldorf sind 431 Ausbildungsverträge zustande gekommen, wovon etwa 80 Lehrstellen unbesetzt bleiben. Hier betrug der Anteil der Azubis ohne deutsche Staatsangehörigkeit 12%.
Die beliebtesten Ausbildungsberufe in der Region sind in Rosenheim die Bankkaufleute, während Industriekauffrauen und Industriemechaniker in den Landkreisen Traunstein und Mühldorf die vorderen Plätze einnehmen. Laut der IHK ist eine Ausbildung ein effektives Mittel, um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken, was die aktuelle Situation umso drängender erscheinen lässt.