Saarland

Galeria Karstadt in der Krise: Umsatzziele verfehlt und Jobabbau droht!

Die deutsche Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof sieht sich erneut mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert. Laut einem Bericht der Saarbrücker Zeitung liegen die Umsätze für das Jahr 2023 hinter den Erwartungen zurück. Geschäftsführer Olivier van den Bossche teilte mit, dass trotz eines erhöhten operativen Betriebsergebnisses aufgrund gesenkter Kosten die Einnahmen insgesamt zurückgegangen sind. Die Konzernspitze rechnet mit verfehltem Umsatzziel für das Geschäftsjahr 2024/25, da das Weihnachtsgeschäft 2023 rund vier Prozent hinter den Vorjahreszahlen lag und im Januar 2024 ein Rückgang von knapp fünf Prozent verzeichnet wurde.

Ursprünglich hatte das Management mit einem Erlösplus von 1,3 Prozent gerechnet, was einem Umsatz von etwa 2,11 Milliarden Euro entsprochen hätte. Bernd Beetz, Mitinhaber von Galeria, sprach sogar von möglichen Umsätzen von 2,5 Milliarden Euro. Trotz dieser düsteren Perspektiven zeigte sich Beetz optimistisch: „Alle 83 Filialen schreiben schwarze Zahlen.“ Zudem verfügt Galeria über eine Cash-Position von über 300 Millionen Euro. Allerdings verloren rund 1400 Beschäftigte ihren Job, darunter 450 in der Verwaltung, die von Essen nach Düsseldorf verlegt wurde.

Insolvenzantrag und Zukunftsperspektiven

Die aktuelle Lage wird zusätzlich durch den Insolvenzantrag, den Galeria Karstadt Kaufhof am 9. Januar 2024 beim Amtsgericht Essen stellte, kompliziert. Nach Angaben von Tagesschau ist dies der dritte Insolvenzantrag der Warenhauskette innerhalb von drei Jahren. Ziel ist es, einen neuen Eigentümer zu finden, und es gibt bereits Gespräche mit potenziellen Investoren. Galeria-Chef Olivier van den Bossche bezeichnete den Insolvenzantrag als „Befreiungsschlag“ für das Unternehmen. Die Zahlungssituation ist jedoch kritisch, da die Insolvenzen des Mutterkonzerns Signa die Geschäfte von Galeria belasten und es Ungewissheit über Millionen-Zahlungen gibt.

Trotz der herausfordernden Umstände konnte Galeria mit dem bisherigen Management und einem vorläufigen Insolvenzverwalter ein Regel-Insolvenzverfahren anmelden. Während des letzten Insolvenzverfahrens erhielten die Mitarbeiter drei Monate lang Insolvenzgeld von der Bundesagentur für Arbeit. Die Unterstützung des Wirtschaftsstabilisierungsfonds von insgesamt 680 Millionen Euro in den Jahren 2021 und 2022 bleibt ein weiterer wichtiger Punkt für die nähere Zukunft der Warenhauskette, die zurzeit 92 Warenhäuser betreibt und über 15.000 Mitarbeiter beschäftigt.