Neunkirchen

Junge Menschen im Saarland: Sparen statt Schulden, die neue Geld-Philosophie!

Junge Menschen scheinen ihre Einstellung zum Thema Geld deutlich zu ändern. Laut einem Bericht der Saarbrücker Zeitung wird der Trend, sich für Anschaffungen wie Handys oder Urlaube zu verschulden, zunehmend als „No-Go“ angesehen. Dies beobachtet Barbara Bucher, Direktorin der Sparkasse Neunkirchen, die ein junges Beraterteam leitet, welches speziell auf diese Zielgruppe ausgerichtet ist.

Immer mehr junge Leute kümmern sich bereits frühzeitig um Geldanlagen und achten genauer auf ihre Ausgaben. Im Rahmen einer Bilanz-Pressekonferenz der Sparkasse Neunkirchen äußerte sich Bucher hierzu und sprach von den festgestellten Veränderungen im Sparverhalten der Jugend.

Bewusstsein für finanzielle Verantwortung

In einer weiteren Untersuchung zum finanziellen Verhalten junger Menschen zeigt sich, dass ein wachsendes Bewusstsein für finanzielle Verantwortung besteht. Laut einer Studie, die von Bankenverband veröffentlicht wurde, finden 75% der jungen Befragten es wichtig, sich mit Geldfragen auseinanderzusetzen. Dabei informieren sich 51% online über Finanzthemen, während 37% persönliche Gespräche bevorzugen.

Die Studie zufolge geben 56% der Befragten an, dass oft etwas von ihren Finanzmitteln übrig bleibt, während 30% „gerade so“ mit ihrem Geld auskommen. Zudem haben 8% der Jugendlichen „manchmal“ finanzielle Engpässe, während 4% häufiger mit solchen Schwierigkeiten kämpfen. 85% der Befragten halten ihre finanziellen Angelegenheiten für gut oder sehr gut im Griff.

Ein weiteres interessantes Ergebnis der Studie ist das gestiegene Interesse an Aktien und Wertpapieren: 31% der Befragten investieren, was im Vergleich zu 9% im Jahr 2018 einen deutlichen Anstieg darstellt. Besonders der Anteil der 21- bis 24-Jährigen, die in Wertpapiere investieren, liegt bei 43%.

Die digitalen Plattformen und Apps haben den Zugang zum Kapitalmarkt für junge Menschen erleichtert, jedoch wird auch die Notwendigkeit betont, sie über finanzielle Risiken und Bildung aufzuklären. 34% der Jugendlichen beschäftigen sich regelmäßig mit Finanzplanung, und weitere 28% tun dies „hin und wieder”. In Bezug auf das Sparverhalten sparen 56% regelmäßig, während 28% dies „hin und wieder“ tun.

Es zeigen sich auch geschlechtsspezifische Unterschiede: Mädchen und junge Frauen sind in der Finanzplanung und im Sparverhalten zurückhaltender. Weibliche Befragte haben im Durchschnitt monatlich 684 Euro zur Verfügung, während männliche Befragte 990 Euro erhalten. 43% der männlichen Teilnehmer besitzen Wertpapiere, aber nur 17% der weiblichen Teilnehmer können dies vorweisen. Damit wird deutlich, dass junge Menschen ein wachsendes Bewusstsein für finanzielle Unabhängigkeit und Verantwortung entwickeln.