
In einer brutalen Auseinandersetzung in Neunkirchen wurde in der Nacht zum Samstag ein 31-jähriger obdachloser Mann festgenommen, nachdem er einen 21-jährigen Mann in den Unterarm gebissen hatte. Der Vorfall ereignete sich gegen 2 Uhr an den Bliesterrassen, als der 31-Jährige auf eine Personengruppe traf und gemeinsam mit ihnen Alkohol konsumierte. Nach einem eskalierenden Streit kam es zu den tätlichen Übergriffen.
Über den Biss hinaus versuchte der Angreifer auch, eine Frau zu beißen. In der Folge konnte die Gruppe den Mann festhalten und die Polizei verständigen. Bei der Überprüfung seiner Personalien stellte sich heraus, dass gegen den 31-Jährigen drei offene Haftbefehle vorlagen. Der Mann befindet sich nun in der Justizvollzugsanstalt (JVA) und wird dort weiterverarbeitet, wie rheinpfalz.de berichtet.
Hintergrund zur Obdachlosigkeit
In Deutschland stellt die Obdachlosigkeit eine erhebliche gesellschaftliche Herausforderung dar, insbesondere bei Menschen mit psychischen Erkrankungen. Eine Untersuchung zeigt, dass in Städten wie Würzburg rund 70% der Obdachlosen als psychisch auffällig gelten. Viele von ihnen, so wie der 21-jährige Patrick, stehen vor zusätzlichen Hürden, die eine adäquate Betreuung erschweren. Patrick benötigte aufgrund seiner geistigen Behinderung und Wutausbrüche intensive pflegerische Betreuung, konnte jedoch keine passende Unterbringung finden.
Die gesetzliche Lücke zwischen Ordnungsrecht und Sozialrecht macht es schwer, nötige Hilfen zu erhalten. Während Projekte wie „Housing First“ diskutiert werden, ist die Versorgung psychisch kranker Obdachloser noch unzureichend. Patrick erhielt mehrfach Absagen für betreute Wohngruppen und steht aktuell vor der Option einer Einweisung in eine psychiatrische Klinik, die jedoch nur temporäre Maßnahmen bietet, ohne weitere Betreuung nach der Akutbehandlung, wie tagesschau.de feststellt.