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Zuschauer überfallen Schiedsrichterin: Fußballspiel endet im Chaos!

Bei einem Fußballspiel der D-Jugend in Bad Ems, im Rhein-Lahn-Kreis, kam es zu einem bedrohlichen Vorfall, der die sportlichen Aktivitäten abrupt stoppte. Wie n-tv berichtete, waren die Zuschauer mit einer Entscheidung der 42-jährigen Schiedsrichterin unzufrieden. In der Folge betraten zwei oder drei männliche Zuschauer das Spielfeld, um ihrer Wut Ausdruck zu verleihen. Ein 35-jähriger Zuschauer beleidigte die Schiedsrichterin und ein weiterer, zunächst unbekannter Täter schlug sie unvermittelt ins Gesicht und bedrohte sie. Dieser gewaltsame Übergriff führte dazu, dass das Spiel abgebrochen werden musste.

Die Schiedsrichterin wurde anschließend in ärztliche Behandlung gebracht, während die Polizei Ermittlungen einleitete. Die Behörde bittet mögliche Zeugen, sich zu melden, um weitere Informationen zu dem Vorfall zu erhalten.

Gewalt im Amateurfußball

Die Problematik von Gewalt im Amateurfußball ist nicht neu. Der Berliner Fußball-Verband (BFV) veröffentlichte den ersten Gewaltreport für die Saison 2021/22, wie rbb24 feststellte. Der Report analysiert etwa 860 sportgerichtlich verfolgte Fälle von psychischer und physischer Gewalt und zeigt, dass sowohl physische als auch verbale Gewalt auf Fußballplätzen häufig vorkommen. Unter den dokumentierten Vorfällen wurden Beleidigungen, Bedrohungen sowie körperliche Angriffe wie Schläge und Tritte verzeichnet.

Besonders gewaltsame Übergriffe gegen Schiedsrichter stellen einen immer wiederkehrenden Themenbereich im Amateurfußball dar. Der Report des BFV führt aus, dass Gewalt vor allem in Spielen von männlichen Jugendteams ab der C-Jugend (ab 14 Jahren) auftritt. Die Ergebnisse des Berichts sind Grundlage für zukünftige Gewaltpräventionskonzepte, die alle Spielergruppen einbeziehen sollen.

Die Schiedsrichter, als eine vulnerable Gruppe im Fußball, stehen oft im Ungleichgewicht zu den Spielern und Zuschauern. Der BFV plant Gespräche mit Vereinspräsidenten und Trainern, um Gewaltvorfälle proaktiv zu adressieren und die Zahl der gewaltsamen Übergriffe im Amateurfußball zu reduzieren.