
Am 4. März 2025 besuchte Landrat Andy Grabner (CDU) aus dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld die Sittig-Apotheke in Bitterfeld-Wolfen. Grabner setzte sich in Gesprächen mit Apotheker Jan Sittig und Michael Struckmeier, dem stellvertretenden Geschäftsführer des Landkreistags, mit den Herausforderungen auseinander, die die Apothekerschaft gegenwärtig betrifft. Ein zentrales Anliegen von Grabner ist es, die Probleme der Apotheken in den bevorstehenden Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene zur Sprache zu bringen und eine schnelle sowie sichere Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten.
Während des Aufenthalts äußerte Jan Sittig, dass Apotheken seit 20 Jahren vom Inflationsausgleich ausgeschlossen seien. Dies führe zu steigenden Kosten, ohne dass eine entsprechende Kompensation für Löhne und allgemeine Ausgaben erfolgt. Jens-Andreas Münch, Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt, warnte eindringlich davor, dass jede Schließung einer Apotheke das flächendeckende Versorgungsnetz erheblich beeinträchtigen würde. Münch forderte eindringlich, den Trend der Apothekenschließungen zu stoppen, um unzumutbare Wege für Patienten zu vermeiden. In diesem Kontext äußerte Kira Sittig, Tochter von Jan Sittig, Bedenken bezüglich der Übernahme der Apotheke, da ein attraktives Arbeitsumfeld unter den aktuellen Vergütungsbedingungen nicht realistisch sei.
Herausforderungen im Gesundheitswesen
Im Zusammenhang mit den Diskussionen um das Gesundheitswesen wies eine Umfrage der AOK-Gemeinschaft darauf hin, dass 48% der Befragten Gesundheitsversorgung und Pflege als den größten Handlungsbedarf sehen. Die aktuelle Bundesregierung steht vor der Herausforderung, Lösungen für steigende Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge zu finden und das Gesundheitssystem zu verbessern. Politische Debatten über die Vollkasko-Mentalität der Versicherten und mögliche Leistungskürzungen sind als unverantwortlich einzustufen, solange das System ineffizient ist.
Die kommenden Regierungskoalitionen sind sowohl aufgefordert, die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems durch weniger ungesteuertes Ausgabenwachstum zu erreichen, als auch regionale, bedarfsgerechte Lösungen zu fördern. Um das Vertrauen in die Gesundheitsversorgung wiederherzustellen, ist es essentiell, die Stabilität in der Finanzierung der Kranken- und Pflegekassen zu gewährleisten. Der Reformbedarf im Bereich Notfallversorgung und Qualitätssicherung der Leistungen ist mittlerweile ein drängendes Thema geworden, ebenso wie die Notwendigkeit einer verbesserten Zusammenarbeit zwischen ambulanten und stationären Einrichtungen.
Für weiterführende Informationen zu den Herausforderungen im Gesundheitswesen berichtete die AOK-Gemeinschaft, dass eine umgehende Reform erforderlich ist, um den Bedürfnissen der Patienten gerecht zu werden, wie sie in einem Artikel auf ihrer Website darlegt (AOK).