Börde

Kartoffelernte in Soest: Stoppeln – erlaubt oder verwerflich?

In der Soester Börde ist das Stoppeln nach der Kartoffelernte in vollem Gange, doch Landwirte warnen vor Diebstahl und rufen zur Rücksichtnahme auf, während sie erschüttert feststellen: „Viele haben den Anstand verloren!“

Die Erntezeit ist in vollem Gange, und die Bauern in der Soester Börde sind alles andere als begeistert über die steigende Zahl der „Stoppeler“. Immer mehr Menschen ziehen über die frisch abgeernteten Felder, um die übriggebliebenen Kartoffeln einzusammeln. Doch was für viele ein harmloser Brauch ist, sorgt für hitzige Diskussionen!

Die Tradition des Stoppelns hat ihre Wurzeln im Krieg, als die Menschen den Landwirten halfen, die Kartoffeln zu erntee. Wer tatkräftig unterstützte, durfte im Gegenzug die übriggebliebenen Knollen mit nach Hause nehmen. Heute jedoch ist das Stoppeln von Kartoffelfeldern laut den Bauern ein heißes Eisen – viele sammeln einfach ohne Erlaubnis!

Vorher um Erlaubnis fragen!

Burkhard Schröer, der Geschäftsführer des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Soest, stellt klar: „Es gehört zum guten Ton, mit dem Bauern zu sprechen!“. Schließlich sind die Felder privates Eigentum, und das gilt es zu respektieren. Der Landwirt Wilhelm-Hartwig Schenkel sieht es ähnlich – er beobachtet immer wieder, wie Nachbarn ohne Rücksprache über seine Felder streifen, um die goldenen Knollen zu sammeln.

„Viele haben den Anstand verloren“, beklagt sich Schenkel. „Das ist unser Eigentum, wo wir Nahrung für die Bevölkerung produzieren. Warum fragen die Leute nicht, bevor sie sammeln?“ Und weiter oben in der Soester Börde schlägt er vor, Schilder aufzustellen, die darauf hinweisen, dass das Betreten der Felder nur mit Erlaubnis erlaubt ist. Denn sollten diese Aufzeichnungen ignoriert werden, ist das Stoppeln ohne Zustimmung schlichtweg Diebstahl!

Nicht ohne Risiko!

Und es kommt noch schlimmer: Wer die überbliebenen Kartoffeln einsammelt, während die Erntemaschinen noch im Einsatz sind, bringt sich in Gefahr! „Das kann zu gefährlichen Situationen führen“, weiß Schenkel zu berichten. Immer wieder sind Unfälle auf den Feldern vorgekommen, weil Sammler die Maschinen nicht wahrgenommen haben.

Doch es gibt auch positive Stimmen in der Region: Heike Schulze vom Kartoffelhof Schulze sieht das Stoppeln nicht so streng. „Die meisten der übriggebliebenen Kartoffeln sind grün und nicht für den Verkauf“, erklärt sie. „Wenn die Leute sich diese mitnehmen, ist das in Ordnung.“ Allerdings appelliert auch sie an die Sammler, vorsichtig zu sein und nur auf den Flächen zu suchen, wo bereits die Maschinen aktiv waren. „Das schützt die Pflanzen und die Menschen“, warnt sie. Sicherheit geht vor!

NAG Redaktion

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