Harz

Entdeckungen im Harz: Geheimnisse des Klosters Himmelpforte enthüllt!

Im Harz fand eine bedeutende archäologische Entdeckung in der Region Wernigerode statt. In den Ruinen des ehemaligen Augustiner-Eremitenklosters Himmelpforte kamen wertvolle Funde ans Licht, die auf eine reiche Geschichte des Klosters hinweisen. Insgesamt war das Kloster, das 1253 gegründet wurde, ein wichtiges religiöses, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum bis zu seiner Aufhebung während der Reformation.

Die archäologischen Arbeiten, die bis zum 10. Oktober 2024 andauerten, wurden durch das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt durchgeführt. Unter den Entdeckungen ist die bemerkenswerte Freilegung einer gotischen Kirche, einer dreischiffigen Pfeilerbasilika, die mindestens 40 Meter lang ist. Die gut erhaltenen Steinplatten- und Ziegelfußböden, die vorgefunden wurden, zeugen von der hohen Qualität der Baukunst der damaligen Zeit.

Bedeutende Funde und historischer Kontext

Zu den zentralen Ergebnissen zählen zwei verzierte Grabplatten aus dem 15. und frühen 16. Jahrhundert. Besonders hervorzuheben ist die Grabplatte, die das Bildnis der Adligen Claudia von Königstedt aus dem Jahr 1520 zeigt. Weitere Funde, die während der Ausgrabungen geborgen wurden, umfassen Ofenkacheln, Buchschließen, Glas- und Keramikscherben, Pilgerzeichen, Münzen, Metallgeschirr, bronzene Schreibgriffel sowie Pressblechbeschläge von sakralen Textilien.

Ein weiteres auffälliges Element ist die mögliche Entdeckung einer Warmluftheizung aus dem 14. Jahrhundert im Westflügel der Kirche. Diese Art der Heizung war damals sehr kostspielig und kam typischerweise in Burgen, wohlhabenden Häusern und Klöstern vor. Die Grabungsarbeiten lieferten wichtige Einblicke in das Alltagsleben des Klosters und zeigen, dass es sich um einen authentischen Ort mit tiefen historischen Wurzeln handelt.

Die archäologische Untersuchung ist nicht nur eine Rückschau auf die glorreiche Vergangenheit des Klosters, sondern auch ein Beitrag zur Erforschung der Geschichte des Bauernkriegs. Der Ort wurde 1525 von aufrührerischen Bauern und Bürgern aus Wernigerode erstürmt und geplündert. Diese historischen Ereignisse werden durch die neueren Funde, darunter mehrere Goldmünzen, weiter beleuchtet, wie Archäologie Online berichtete.

Die Grabungen im Harz haben das Ziel, weitere Informationen über die Lage, Gestalt und Baugeschichte des Himmelpforte-Klosters zu sammeln. Das Projekt wird durch Bund und Land mit erheblichen Mitteln gefördert, was die Bedeutung der archäologischen Arbeit in dieser Region unterstreicht, wie auch News38 hervorhebt.