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Insolvenzschock für Zulieferer: 880 Jobs in Gefahr im Harz!

Der Volkswagen-Zulieferer Bohai Trimet mit Sitz in Harzgerode hat Insolvenz angemeldet, was rund 580 Mitarbeitende in eine unsichere Lage bringt. Alle vier Gesellschaften des Unternehmens sind von der Insolvenz betroffen. Die Stadt Harzgerode zeigt sich besorgt und setzt sich aktiv für den Erhalt des Standorts ein. Bürgermeister Marcus Weise (CDU) erhielt Unterstützung von Ministerpräsident, Wirtschaftsminister und Landrat, um die Situation zu verbessern. Zudem zeigt die IG Metall Interesse an der Erhaltung der Arbeitsplätze und hat bereits Gespräche mit Mercedes und VW geführt.

Mitarbeitende können sich vorerst über gesicherte Gehälter für die kommenden drei Monate freuen, während Insolvenzverwalter Olaf Spiekermann plant, sich vor Ort einen Eindruck von der Situation zu verschaffen. Sein Ziel ist es, die Arbeitsplätze in Sachsen-Anhalt und Thüringen zu sichern sowie die Produktion stabil zu halten und alle Lieferverpflichtungen zu erfüllen, wie news38.de berichtete.

Weitere Insolvenzen im Automobilsektor

Auch die Getriebe- und Antriebstechnik Wernigerode GmbH (GAW) und die Schlote Harzgerode GmbH haben Insolvenz angemeldet. Diese Unternehmen gehören zur Hildesheimer Schlote-Gruppe, die weltweit rund 1.500 Mitarbeitende beschäftigt. Auslöser der Insolvenzen sind finanzielle Schwierigkeiten des Mutterkonzerns, welche durch unzureichende Bestellungen von Volkswagen im letzten Jahr verschärft wurden. Ein entscheidender verlorener Auftrag im Umfang von rund 15 Millionen Euro, verbunden mit der Insolvenz der Firma Hasenclever & Sohn GmbH, führte zu dieser Situation. Insgesamt sind rund 300 Mitarbeiter beider Unternehmen auf Insolvenzgeld angewiesen und sehen ihrer beruflichen Zukunft mit Sorge entgegen.

Im vergangenen Jahr arbeiteten in Deutschland im Durchschnitt nahezu 780.000 Menschen direkt in der Automobilindustrie, etwa 1,5 bis 2 Millionen Menschen sind indirekt betroffen. In den letzten Monaten meldeten mehrere Unternehmen der Branche Insolvenz an oder kündigten Stellenabbau an, darunter der Zulieferer ZF, der bis 2028 insgesamt 14.000 Stellen abbauen will und für 2024 mit einem Verlust von über einer Milliarde Euro rechnet, wie apollo-news.net berichtete. Die steigenden Preise für Rohstoffe und Energie sowie der sinkende Absatz von Automobilen belasten die gesamte Branche zusätzlich.