
Im Harz, einem beliebten Wandergebiet, gibt es zunehmende Probleme mit Müll und Verschmutzung. Der Nationalpark Harz sieht einen erheblichen Anstieg an Abfällen, die von Wanderern zurückgelassen werden. Viele Besucher sind sich möglicherweise nicht bewusst, wie sie ihren Müll richtig entsorgen können, was zu einer erheblichen Zunahme von Müll in der Natur führt.
Besonders häufig wird Abfall an stark frequentierten Wanderwegen und Parkplätzen abgeladen. Die häufigsten Müllarten sind Flaschen, Dosen, Zigarettenstummel, Plastikverpackungen und sogar Windeln. Zudem lassen viele Hundebesitzer volle Kotbeutel an Ästen hängen oder liegen sie einfach auf den Boden. Der Nationalpark weist darauf hin, dass Wanderer oft nicht die Schäden erkennen, die sie durch ihr Verhalten verursachen.
Umweltprobleme durch Müll
Die Zersetzung von einigen Abfällen dauert lange: Bananenschalen benötigen etwa drei Monate bis zur vollständigen Verrottung, während Zigarettenkippen bis zu 60 Jahre benötigen. Ein einzelner Zigarettenstummel kann zudem bis zu 40 Liter Wasser verschmutzen. Da der Harz das größte Trinkwassereinzugsgebiet Deutschlands ist, stellen Schadstoffe aus dem Müll eine ernsthafte Gefahr dar, die bis in die Nahrungsketten von Mensch und Tier gelangen kann. Die Zersetzung von Blechdosen dauert rund 150 Jahre, während Plastikverpackungen bis zu 500 Jahre in der Natur verbleiben.
Um das Müllproblem aktiv anzugehen, gibt es im Nationalpark Harz keine Mülleimer, um die Wildtiere zu schützen. Ranger sammeln regelmäßig Abfälle und werden dabei von Freiwilligen unterstützt. Jährlich werden etwa 1.000 Säcke Müll eingesammelt. Der Nationalpark appelliert an alle Besucher, ihren Müll wieder mit nach Hause zu nehmen. Dazu finden auch Aktionen wie die No-Trash-Aktion statt, die darauf abzielt, den Park vom Müll zu befreien.
Im Rahmen dieser Aktionen stehen Aktionsboxen mit Mülltüten und Müllgreifern an den Einrichtungen des Nationalparks zur Verfügung. Die Teilnehmer können den Code zum Öffnen der Aktions-Boxen vor Ort erhalten. Mit den zur Verfügung gestellten Utensilien können die Wanderer während ihrer Tour die Natur vom Müll befreien. Nach der Wanderung haben sie die Möglichkeit, ihre gefüllte Mülltüte in einer der Aktions-Boxen abzugeben.
Als kleines Dankeschön erhalten die Teilnehmer einen Sonderstempel der Harzer Wandernadel mit dem Aktions-Hashtag #NoTrash. Bei der Teilnahme ist es wichtig, die Regeln des Nationalparks zu beachten; es wird empfohlen, auf den Wegen zu bleiben. Der NoTrash-Stempel kann zudem als Nachweis für die Wandernadel „Wildnis-Entdecker“ dienen. Die Mülltüten, die im Rahmen der Aktion verteilt werden, sind aus biologisch abbaubarer Maisstärke gefertigt, um Plastikmüll zu vermeiden. Zusätzliche Infobanner sensibilisieren die Gäste für das Müllproblem und sollen ein umweltbewusstes Verhalten fördern.