Jerichower Land

Veterinäramt unter Beschuss: Missstände bei Schafhaltung in Magdeburg!

Die alarmierenden Zustände von Schafen in der Umgebung von Gommern haben eine aufmerksame Bürgerin, Charlott Weiner-Fischer, auf den Plan gerufen. Im April 2024 beobachtete sie Schafe entlang der Berliner Chaussee, die regungslos lagen, auffällig dünn waren und humpelten. Weiner-Fischer meldete diese Missstände telefonisch beim Veterinäramt Jerichower Land, wurde jedoch aufgefordert, dies per E-Mail zu tun.

Leider kam es zu einer weiteren Komplikation: Ihre Meldung wurde nicht automatisch an die zuständigen Behörden in Magdeburg weitergeleitet. Daher sah sie sich gezwungen, dort ebenfalls anzurufen und eine E-Mail zu senden. Im Sommer 2024 verschlechterte sich die Situation der Schafe weiter; der Geruch von toten Tieren wurde wahrgenommen, und die Zahl der Schafe, die sich in einem schlechten Zustand befanden, wird auf etwa 100 bis 200 geschätzt.

Allmähliche Verschlechterung und fehlende Unterstützung

In ihren Beobachtungen stellte Weiner-Fischer fest, dass die Schafe keinen Zugang zu Wasser oder Futter hatten und sichtbare Anzeichen von Verletzungen sowie starkem Abmagern aufwiesen. Auch nachdem sie mehrere Meldungen an die zuständigen Ämter eingereicht hatte, wurde ihr nicht die nötige Unterstützung zuteil. Passanten und Anwohner versuchten ebenfalls, Tierärzte und Behörden zu informieren. Trotz ihrer Bemühungen, Weiner-Fischer bedauert, nicht schneller gehandelt zu haben, da viele Tiere starben, bevor die Behörden aktiv wurden.

Die Halterin der Schafe, Astrid B., war zudem in verschiedene Tierskandale verwickelt und betreibt weitere Grundstücke in Halberstadt, Gommern und Magdeburg zur Schafbeweidung. Weiner-Fischer äußerte auch Bedenken über die mangelnden Kontrollen in der Tierhaltung, insbesondere bei Hühnern und Schweinen. Trotz eines nationalen Tierhalteverbots gegen Astrid B. wird dieses nicht durchgesetzt.

Eine WhatsApp-Gruppe wurde gegründet, um gemeinsame Maßnahmen zu planen, da viele Tierhalter ihre Tiere zurückhaben möchten, während die Behörden den Prozess aufgrund laufender Kontrollen blockieren. In dem Zusammenhang sind auch Nachweise von Betrug im Umgang mit den Schafen durch Astrid B. aufgetaucht.

In Deutschland wird der Tierschutz durch das Tierschutzgesetz (TierSchG) geregelt, welches unter anderem das „Tierhalteverbot“ vorsieht. Dieses wird erlassen, wenn Personen nicht verantwortungsvoll mit Tieren umgehen können. Hierzu zählen wiederholte Verstöße gegen das Tierschutzgesetz sowie die Gefahr, die von bestimmten Tieren ausgeht, wie [tierrechtsblog.de](https://www.tierrechtsblog.de/deutschland/tierhalteverbote-voraussetzungen/) berichtete. Allerdings wird die Durchsetzung solcher Verbote häufig von Personalmangel und unzureichenden Kontrollen der Veterinärämter behindert.