Sachsen-AnhaltStendal

Polizei im Kreuzfeuer: Sexismus und Skandale entblößen die Wahrheit!

Am 8. März 2024, dem Internationalen Frauentag, kam es in Stendal auf einer Polizeiveranstaltung zu einem umstrittenen Vorfall. Während der Veranstaltung wurde der Film „In guten Händen“ gezeigt, der die Erfindung des Vibrators thematisiert. Dieser Film sorgte für Empörung bei den anwesenden Beamtinnen, die daraufhin die Veranstaltung verließen. Der Vorfall wurde anschließend im Landtag diskutiert, wobei der SPD-Politiker Erben forderte, dass die Verantwortlichen und Vorgesetzten zur Rechenschaft gezogen werden müssen.

Zusätzlich hob Rechnungshofpräsident Kay Barthel die Notwendigkeit von höchster Sorgfalt und Kontrollpflichten im Umgang mit Waffen und Munition hervor, um die Sicherheit der Bediensteten zu gewährleisten, wie MDR berichtete.

Sexismus innerhalb der Polizei

Der Vorfall in Stendal ist Teil eines größeren Problems innerhalb der Polizei. Laut Amnesty International zeigt der zunehmende Anteil von Frauen bei der Polizei, dass die Schattenseiten des Dienstes immer sichtbarer werden. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat daher eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich mit dem Schutz weiblicher Polizeibeamter beschäftigt. Ziel der Arbeitsgruppe ist es, harte Sanktionen gegen Täter und schweigende Vorgesetzte durchzusetzen.

Sibylle Krause, Sprecherin der Arbeitsgruppe, betont, dass die Polizei mit einem „ernsthaften Sexismus-Problem“ konfrontiert ist. Erniedrigende Sprache gegenüber Frauen sei Teil des Dienstalltages. Die problematische Hierarchie und der hohe Männeranteil unter den Vorgesetzten werden als Ursachen für diese Zustände angeführt. Zudem wird berichtet, dass der Korpsgeist unter Polizisten dazu führt, dass das Melden von Vorfällen als Nestbeschmutzung angesehen wird, was zu einer hohen Dunkelziffer an Vorfällen führt.

Des Weiteren fordert Amnesty International die Einführung unabhängiger Ermittlungseinrichtungen für Polizeibeamte, um Fehlverhalten ohne Nachteile melden zu können, sowie die Durchführung wissenschaftlicher Forschung zur Polizei, um das Dunkelfeld besser zu verstehen.