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Jassin Awadallah, ein aufstrebender Musiker aus Lutherstadt Wittenberg, Sachsen-Anhalt, überschreitet mit seiner Kunst Genregrenzen. In seinem neuen Song „Kinder können fies sein“ thematisiert er seine Kindheit und die Erfahrungen mit Mobbing. Jassin, Sohn eines ägyptischen Vaters und einer deutschen Mutter, reflektiert in seinen Texten über seine Heimat und beschreibt diese als familiär, trotz der negativen Erinnerungen, die er dort gesammelt hat.
Aufgewachsen in Ostdeutschland hatte Jassin als Teenager keinen richtigen Freundeskreis und trat aus dem Fußballverein aus, was ihn dazu brachte, sich stärker der Musik zuzuwenden. Der 19-Jährige wurde von deutscher Popmusik, wie Peter Maffay und Herbert Grönemeyer, sowie von der arabischen Musik seines Vaters inspiriert. Besonders einflussreich waren auch die Deutschrapper Haftbefehl und Celo & Abdi sowie alternative Künstler wie Schmyt und Tristan Brusch. Er entdeckt „Kafkaeske“ Elemente in seinen Texten, was seine künstlerische Tiefe unterstreicht.
Tourauftritte und gesellschaftliche Themen
Der junge Musiker trat erst kürzlich als Tour-Support für die Künstler RIN und Schmyt im Velodrom in Berlin auf, wo er rund 4.000 begeisterte Fans anlockte. Trotz eines Raubüberfalls auf ihren Transporter am Vorabend bleibt Jassin gelassen und fokussiert sich auf seine Performance. In seinen Songs behandelt er den Selbstfindungsprozess eines Jungen mit Migrationshintergrund und spricht Themen wie Kummer, Verlust von Freundschaften, gesellschaftlichen Druck und Rassismus an. Er schildert, dass er oft nicht zugehörig fühlt, weder zu deutschen noch zu ausländischen Jugendlichen.
Mit der Veröffentlichung seiner Debüt-EP im Mai 2024 und der darauf folgenden Teilnahme an verschiedenen Hip-Hop-Events hat Jassin im Frühjahr 2024 bereits durch seine Musikvideos auf Instagram und TikTok für Furore gesorgt. Ende 2024 wird er als Support-Act mit verschiedenen Künstlern touren, während seine eigene deutschlandweite Tour im April 2025 beginnt.
In seinen Texten übt Jassin Kritik an der Gesellschaft und am Kapitalismus, thematisiert patriarchale Strukturen und die Zunahme rechter Gewalt in Deutschland. „Bind mir die Augen zu“ ist ein Lied, das er nach der Europawahl 2024 geschrieben hat und das seine Emotionen zu den Wahlergebnissen reflektiert. Zudem hat er Rassismus in seiner Heimatstadt Wittenberg erlebt, was ihn stark in seiner Musik beeinflusst hat, während sein Vater, der aus Ägypten nach Deutschland kam, über eine Rückkehr nach Ägypten nachdenkt.
Trotz der Herausforderungen, denen er sich stellen muss, fühlt sich Jassin in Wittenberg wohl und plant nicht, nach Berlin zu ziehen. In einem Interview mit Miriam Davoudvandi, das in der neuesten Folge von DIFFUS Untergrund veröffentlicht wurde, betont er die familiären Bindungen und die kulturellen Einflüsse, die ihn prägen.
Für mehr Informationen zu Jassins Hintergründen und seinem musikalischen Werdegang lesen Sie die vollständigen Artikel auf DIFFUS und taz.de.