SachsenSachsen-Anhalt

Diskriminierungsfreie Gesundheitsversorgung für LSBTIQ: Ein Aufruf zur Veränderung!

Anlässlich des bevorstehenden Weltgesundheitstags am 07. April 2025 hat der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) Sachsen-Anhalt eindringlich eine diskriminierungsfreie Gesundheitsversorgung für LSBTIQ-Menschen gefordert. Diese Forderung kommt im Kontext von anhaltenden Ungleichbehandlungen im Gesundheitssystem, die laut dem Verband durch mangelndes Wissen, Vorurteile und unzureichende Sensibilität medizinischer Fachkräfte bedingt sind.

Die Auswirkungen dieser Diskriminierungen auf die psychische und physische Gesundheit der betroffenen Personen können gravierend sein. Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) belegt, dass LSBTIQ*-Personen in einem höheren Maße an Depressionen, Burnout sowie Herzerkrankungen leiden. Viele in dieser Gemeinschaft meiden zudem aus Angst vor Stigmatisierung ärztliche Besuche, was einen gefährlichen Teufelskreis hervorrufen kann.

Strukturelle Veränderungen gefordert

Ein zentrales Problem ist die unzureichende Berücksichtigung von Themen wie geschlechtlicher Vielfalt und Transgesundheit in der medizinischen Ausbildung. Der LSVD Sachsen-Anhalt fordert daher grundlegende Änderungen in der Ausbildung sowie im Praxisalltag. In Sachsen-Anhalt berichten Beratungsstellen von Diskriminierungserfahrungen, die dazu führen, dass Menschen mit schwerwiegenden Erkrankungen keine medizinische Behandlung in Anspruch nehmen.

Eine aktuelle Erhebung der Mobilen Opferberatung dokumentiert zudem mehrere queerfeindliche Übergriffe im Jahr 2022 in Sachsen-Anhalt. In diesem Kontext verlangt der LSVD verpflichtende Schulungen zu geschlechtlicher und sexueller Vielfalt, die Etablierung fester Ansprechpersonen in Kliniken und Praxen sowie klare Antidiskriminierungsrichtlinien. Gesundheit wird als Grundrecht gesehen, das für alle Menschen gelten muss.

Gleichzeitig gibt es bereits positive Beispiele für queersensible Angebote, wie die Kooperation mit dem BBZ „lebensart“ e.V. in Halle und der Aidshilfe Halle/Sachsen-Anhalt Süd e.V. Diese Initiativen zeigen, dass eine diskriminierungsfreie Gesundheitsversorgung für LSBTIQ-Menschen möglich ist, wenn entsprechende Maßnahmen implementiert werden.

Ein Blick auf die gesundheitliche Lage von LSBTIQ* unterstreicht die Dringlichkeit dieser Forderungen. Wie [lsvd.de](https://www.lsvd.de/de/ct/2615-Gesundheit-von-LSBTIQ*) berichtet, beeinträchtigen Diskriminierung und Minderheitenstress die psychische Gesundheit erheblich. Viele LSBTIQ*-Personen haben ein geringeres Wohlbefinden und sind anfälliger für psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen. Diese stark eingeschränkten gesundheitlichen Perspektiven sind häufig das Resultat historischer Stigmatisierung und einer unzureichenden Gesundheitsversorgung.