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Gerhart Baum, der ehemalige Bundesinnenminister und prominente FDP-Politiker, ist am 15. Februar 2025 im Alter von 92 Jahren verstorben. Der Tod wurde von seiner Frau bestätigt. Baum, der von 1978 bis 1982 unter Bundeskanzler Helmut Schmidt diente, hinterlässt ein beeindruckendes politisches Erbe.
Geboren 1932 in Dresden als Sohn eines Anwalts, erlebte Baum 1945 die Bombardierung seiner Heimatstadt im Alter von 13 Jahren. Zusammen mit seiner Mutter und seinen zwei Geschwistern flüchtete er; sein Vater starb während der Kriegsgefangenschaft. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften trat er 1955 in die FDP ein.
Politische Laufbahn und Streitfragen
Bäume war bis 1994 Mitglied des Bundestages und bemühte sich als Bundesinnenminister um einen Ausgleich zwischen dem Schutz vor Terrorismus und den Bürgerrechten. Während seiner Amtszeit schaffte er den sogenannten Radikalen-Erlass ab, der die Überprüfung von Bewerbern für den öffentlichen Dienst regelte. Sein öffentliches Diskussionsduell mit dem ehemaligen RAF-Anwalt Horst Mahler sorgte für Kontroversen.
Nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag setzte sich Baum weiterhin aktiv für Bürgerrechte ein, indem er mehrmals beim Bundesverfassungsgericht Beschwerde einlegte, beispielsweise gegen den Großen Lauschangriff, und damit auch Recht erhielt. Zuletzt äußerte er seine Besorgnis über das Erstarken der AfD, was zeigt, dass er trotz seines fortgeschrittenen Alters und der Beendigung seiner politischen Karriere die Entwicklungen in Deutschland genau verfolgte.