
Der Einsturz der Carolabrücke in Dresden hat weitreichende Anpassungen in der Verkehrsführung zur Folge. Die Stadtverwaltung hat die Stadträte im Bauausschuss über die geplanten Änderungen informiert, die aufgrund des Ereignisses notwendig wurden, wie Sächsische.de berichtet.
Die Glacisstraße, die durch ein Wohngebiet führt, hat eine Zunahme des Verkehrs verzeichnet. In der Umgebung befinden sich schutzwürdige Einrichtungen wie Schulen und das Heinrich-Schütz-Konservatorium. Auch der Verkehr auf der Albertbrücke hat sich erhöht. Ab Mitte bis Ende Mai wird eine neue Regelung eingeführt: Autos dürfen nur noch einspurig in Richtung Albertbrücke/Wigardstraße fahren. Ziel dieser Maßnahme ist es, mehr Platz für Radfahrende zu schaffen und den Autoverkehr zurück auf die Albertstraße zu lenken. Des Weiteren wird das Linksabbiegen von der Wigardstraße in die Glacisstraße verboten, während zwei Linksabbiegespuren von der Albertbrücke in die Wigardstraße eingerichtet werden.
Neue Regelungen zur Verkehrsführung
Diese Änderungen sollen Zeitgewinne bringen und die Straßenbahnen auf der Albertbrücke entlasten. Radfahrende werden künftig in Richtung Köpckestraße und am Staudengarten entlang zum Elberadweg geleitet. Die neuen Regelungen für Radfahrende gelten ab Anfang bis Mitte Mai und bleiben bis nach dem Abriss der Carolabrücke in Kraft.
Trotz der geplanten Maßnahmen gibt es im Bauausschuss Widerstand. Stadtrat Holger Zastrow hat Bedenken geäußert und darauf hingewiesen, dass dadurch möglicherweise neue Probleme geschaffen werden. Die AfD bezeichnet den Plan als „Verwaltungsversagen in Reinkultur“. Die Stadtverwaltung hat jedoch erklärt, dass das Wegfallen der Linksabbiegemöglichkeit notwendig sei, um Konflikte im Verkehr zu vermeiden. Baubürgermeister Stephan Kühn betonte, dass die Maßnahmen beobachtet werden und bei Bedarf rückgängig gemacht werden können.
Im Zusammenhang mit der Carolabrücke fand von November 2019 bis Juni 2021 eine Sanierung des östlichen Brückenzugs statt. Diese Arbeiten wurden in zwei Bauabschnitten vom Straßen- und Tiefbauamt durchgeführt, um den Verkehrsfluss für Kraftfahrzeuge, Radfahrende und Fußgehende aufrechtzuerhalten, wie dresden.de berichtet. Bei der Sanierung kam eine neuartige Bewehrung aus Carbon und Basalt zum Einsatz, die erstmals im Rahmen einer Großbrückensanierung verwendet wurde.
Die Maßnahmen umfassten auch den Abbruch der alten Brückenkappen sowie die Versetzung neuer Betonfertigteile im Fuß- und Radwegebereich. Der Geh- und Radweg wurde um 65 Zentimeter verbreitert, und es wurden neue Geländer und Leuchten installiert, die den Vorgängermodellen nachempfunden sind. Zudem wurden Schäden im Brückeninneren saniert und die Brückenentwässerung instandgesetzt.