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Rettungsaktion für Lurche: Dresden kämpft gegen den Rückgang der Amphibien!

In Dresden wird ein alarmierender Rückgang der Lurchpopulationen verzeichnet. Wie dnn.de berichtet, wurden 2018 noch über 11.000 Lurche gezählt, während diese Zahl im Jahr 2022 auf knapp 4.500 gesunken ist. Das Umweltamt zeigt sich besorgt über diese Entwicklung und hofft auf eine Stabilisierung durch feuchtes Wetter im Jahr 2024. Derzeit werden die aktuellen Zahlen für 2023 ausgewertet.

Zu den geschützten Arten in Dresden zählen Erdkröten, Grasfrösche, Knoblauchkröte und der Springfrosch, der zu den ersten Wanderern gehört und bereits ab Mitte Februar zu beobachten ist. Um den Amphibien die Überquerung stark befahrener Straßen zu erleichtern, wie der Ullersdorfer Landstraße und der Langebrücker Straße, werden Amphibienschutzzäune errichtet. Diese Zäune sollen an zehn Stellen in der Stadt für mehr Sicherheit sorgen und erstrecken sich insgesamt über etwa 4,7 Kilometer.

Schutzmaßnahmen und Herausforderungen

Die Schutzzäune befinden sich unter anderem an der Dresdner Heide, im Lotzebachtal und in Altfranken. Der Abbau der Zäune ist für Mitte bis Ende April vorgesehen. Ehrenamtliche Helfer, darunter Anwohner und Naturschutzhelfer, kümmern sich um die Zäune und tragen die in die Eimer gefallenen Lurche über die Straße.

Ein erhebliches Problem, das die Amphibienpopulationen belastet, ist die Zerschneidung ihrer Lebensräume durch Straßen. Dies wird besonders im Frühjahr zur Herausforderung, da viele Lurche stark befahrene Straßen überqueren, um zu ihren Laichgewässern zu gelangen. Laut bund.net sind Scheinwerferlichter eine Gefahrenquelle, die Amphibien blenden und in eine Schreckstellung versetzen können. Zwischen den Fahrzeugen können Tiere zudem überfahren werden. Eine Untersuchung in Brandenburg aus den Jahren 2000/2001 ergab, dass über 70% der Amphibien, die eine mittelmäßig stark befahrene Straße überqueren wollten, überfahren wurden.

Um die Sicherheit der Amphibien zu gewährleisten, besondere Empfehlungen zu beachten: Autofahrer sollten auf Straßen, die durch Amphibienlebensräume führen, besonders im Frühjahr langsamer fahren oder diese Bereiche meiden und auf Warnschilder achten. Das Aufstellen von Amphibienschutzzäunen am Straßenrand hat sich als effektive Maßnahme bewährt, um tödliche Unfälle zu verhindern. Diese Zäune fangen die Tiere in eingegrabenen Eimern, die von Helfern über die Straße getragen werden. Schutzaktionen finden in der Regel nur während der Massenwanderung im Frühjahr statt, während die Rückwanderung zu den Sommerquartieren oft ungeschützt erfolgt.