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Einbürgerung in Sachsen: Tausende warten auf ihre Chance!

Im Jahr 2022 wurden in Sachsen rund 4.400 Einbürgerungsanträge genehmigt, was einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu den 3.093 Anträgen aus dem Jahr 2021 darstellt. Leipzig registrierte dabei die meisten positiven Bescheide mit fast 1.600 genehmigten Anträgen. Dresden und Chemnitz folgten auf den Plätzen mit knapp 630 und 375 genehmigten Anträgen. Insgesamt wurden 55 Anträge abgelehnt, wobei im Landkreis Görlitz 15 Ablehnungen verzeichnet wurden, während in anderen Regionen die Zahl der Ablehnungen im einstelligen Bereich lag. Erwähnenswert ist, dass im Landkreis Leipzig keine negativen Bescheide erteilt wurden. Zum Ende des Jahres 2022 waren fast 9.000 Anträge noch offen und nicht abschließend bewertet, wie [radiochemnitz.de](https://www.radiochemnitz.de/beitrag/4400-einbuergerungen-in-sachsen-865215/) berichtete.

Die Situation für Einbürgerungskandidaten in Sachsen zeichnet sich durch lange Wartezeiten aus. Die Wartezeit auf eine Entscheidung beträgt in der Regel mindestens ein halbes Jahr und kann in Landkreisen mit wenig Personal in den Ausländerbehörden bis zu drei Jahre betragen. Von Januar bis Juli 2023 wurden bereits 2.827 neue Anträge gestellt. Die Daten stammen aus Anfragen der LINKEN-Abgeordneten Juliane Nagel, die auch auf die Notwendigkeit hinweist, die Ausländerbehörden besser auszustatten, um die Einbürgerungsverfahren zu beschleunigen. Einbürgerung bedeutet für die Antragsteller Erlangen des Wahlrechts sowie volle Reise- und Berufsfreiheit und gesellschaftliche Teilhabe, wie [linksfraktionsachsen.de](https://www.linksfraktionsachsen.de/presse/detail/tausende-menschen-in-sachsen-warten-auf-einbuergerung-juliane-nagel-kommunale-auslaenderbehoerden-unterstuetzen/) berichtet.

Hintergrund der Einbürgerungsanträge

Im Detail zeigt sich die Lage in den Landkreisen unterschiedlich:

  • Dresden: 10,7 Vollzeitstellen, Wartezeit 16 Monate, 1.494 Anträge, 947 Bescheide, 217 Bewilligungen, 174 Ablehnungen.
  • Leipzig: 8 Vollzeitstellen, Wartezeit 8 Monate, 859 Anträge, 591 Bescheide, 583 Bewilligungen, 54 Ablehnungen.
  • Chemnitz: 3,8 Vollzeitstellen, Wartezeit 36 Monate, 364 Anträge, 90 Bescheide, 17 Bewilligungen, 68 Ablehnungen.
  • Bautzen: 1,7 Vollzeitstellen, Wartezeit 24 Monate, 496 Anträge, 343 Bescheide, 40 Bewilligungen, 23 Ablehnungen.
  • Görlitz: 236 Vollzeitstellen, Wartezeit 18 Monate, 660 Anträge, 839 Bescheide, 90 Bewilligungen, nicht bekannte Ablehnungen.
  • Landkreis Leipzig: 261 Vollzeitstellen, Wartezeit 13 Monate, 378 Anträge, 181 Bescheide, 101 Bewilligungen, 20 Ablehnungen.
  • Meißen: 2,5 Vollzeitstellen, Wartezeit 12 Monate, 126 Anträge, 454 Bescheide, 415 Bewilligungen, 53 Ablehnungen.
  • Nordsachsen: 1,8 Vollzeitstellen, Wartezeit 8 Monate, 966 Anträge, 605 Bescheide, 829 Bewilligungen, 61 Ablehnungen.
  • Vogtlandkreis: 371 Vollzeitstellen, Wartezeit 50 Monate, 767 Anträge, 601 Bescheide, 199 Bewilligungen, 60 Ablehnungen.
  • Zwickau: 1,0 Vollzeitstellen, Wartezeit 5 Monate, 162 Anträge, 143 Bescheide, 142 Bewilligungen, 11 Ablehnungen.

Die geplanten Änderungen im Staatsbürgerschaftsrecht umfassen kürzere Einbürgerungsfristen und Vorschläge zur Digitalisierung der Verfahren sowie die Einführung von Lotsen-Systemen, wie sie in Bremen und Hamburg existieren. Dies könnte künftig dazu beitragen, die Antragsbearbeitung effizienter zu gestalten und die Wartezeiten für die Antragsteller zu verkürzen.