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Titelmissbrauch: Arzt in Stendal mit 6000 Euro Strafe belegt!

In einem aktuellen Verfahren am Amtsgericht Stendal wurde Dr. Yashar Motayagheni, ein 46-jähriger Deutsch-Iraner aus Sachsen-Anhalt, wegen Titelmissbrauchs zu einer Geldstrafe von 6000 Euro verurteilt. Die Vorwürfe gegen den Arzt beziehen sich auf den Zeitraum von Juni 2022 bis Mai 2024, in dem er seine Schreiben und E-Mails mit „Dr.“, „Dr. med.“ oder „Dr. Dr. med.“ unterzeichnete, obwohl er keinen nachgewiesenen Doktortitel besitzt.

Die Vorsitzende Richterin stellte fest, dass Dr. Motayagheni seine Promotion nicht ordnungsgemäß nachweisen konnte. Dennoch argumentierte der Angeklagte, dass er im Iran studiert habe und als Doktor anerkannt sei. Unterlagen, die Dr. Motayagheni bei seiner Verteidigung vorlegte, bestätigten jedoch lediglich seinen Facharztstatus ohne Promotion. Die Ärztekammer Magdeburg stellte in einer Aussage klar, dass zur Führung des Doktortitels eine offizielle Promotion notwendig ist.

Ablehnung der Berufung und weitere Schritte

Das Gericht wies die Berufung des Angeklagten zurück, was zur endgültigen Verurteilung führte. Dr. Motayagheni kündigte an, in Revision zu gehen, um weiterhin den Doktortitel führen zu können. Er bezieht sich auf seine Privatzulassung, wobei keine Kassenzulassung vorhanden ist, was für die Beurteilung der Vorwürfe gegen ihn von Relevanz ist.

Ein Blick auf ähnliche Vorfälle zeigt, dass das Führen eines akademischen Grades ohne die entsprechende Berechtigung sowohl strafrechtliche als auch berufsrechtliche Konsequenzen haben kann. Laut einer Recherche können Mediziner, die unberechtigt einen akademischen Grad führen, nach § 132a Abs. 1 Nr. 1 StGB strafrechtlich verfolgt werden. Es ist zu beachten, dass ausländische Doktortitel nicht wie inländische Titel geführt werden dürfen. Die aktive Verwendung des Titels im sozialen Umfeld, etwa durch Unterschriften auf Dokumenten, kann ebenfalls als Indikator für eine mögliche strafbare Handlung gewertet werden, wie [frag-einen-anwalt.de](https://www.frag-einen-anwalt.de/Titelmissbrauch-Drmed-ohne-Promotion–f222496.html) berichtet.