
In Sachsen-Anhalt stehen die Kita-Betreuer im Mittelpunkt einer aktuellen Diskussion über die Qualität der frühkindlichen Bildung. Wie MDR berichtet, könnte eine Veränderung des Personalschlüssels zur Qualitätssteigerung in der Kinderbetreuung beitragen. Momentan sehen sich viele Einrichtungen jedoch mit Entlassungen konfrontiert, was die Situation weiter verschärft.
Aktuelle Informationen zeigen, dass Kommunen bereits Mitarbeiter entlassen haben, während freie Träger auf Stundenreduzierungen zurückgreifen. Carsten Sievers von der GEW Sachsen-Anhalt hebt hervor, dass die Fachkräfte unter erheblichem Druck stehen. Trotz der hohen Anzahl an Kita-Plätzen, langen Öffnungszeiten und einer hohen Fachkraftquote kämpfen die Erzieherinnen und Erzieher mit Überlastung.
Forderungen und Pläne der Ministerien
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert ein bundesweit einheitliches Gesetz zur Verbesserung des Personalschlüssels, da Sachsen-Anhalt im Vergleich zu anderen Bundesländern einen der schlechtesten Schlüssel in Kindertageseinrichtungen hat. Das Sozialministerium Sachsen-Anhalt sieht derzeit jedoch keine Möglichkeit, den Personalschlüssel zu erhöhen. Es besteht die Sorge, dass eine Erhöhung die Betriebserlaubnis der Einrichtungen gefährden könnte.
Für den 1. August 2025 plant das Sozialministerium, zusätzliches Personal in sogenannten „Bedarfskitas“ bereitzustellen. Konkrete Maßnahmen beinhalten die Bereitstellung von 255 neuen Vollzeitstellen, von denen 150 entfristet sein sollen. Der Schwerpunkt wird auch auf der sprachlichen Förderung liegen, um den Übergang von der Kita zur Schule zu verbessern. Zudem werden ab dem 1. August 2025 die Stellen für Fachberatungen von zwei auf drei aufgestockt. Schließlich soll das ESF-Programm „Empowerment für Eltern“ 200 zusätzliche Stellen in Kitas ermöglichen, was eine wichtige Maßnahme darstellt.