
In Sachsen-Anhalt wird die Rolle der Klimaschutzmanager in den Kommunen zunehmend wichtiger. Aktuell sind bereits über 30 Klimaschutzmanager in verschiedenen Städten und Gemeinden tätig. Laut einem Bericht der Landesenergieagentur (Lena) gibt es seit Kurzem neue Klimaschutzmanager in den Städten Anhalt-Bitterfeld, Quedlinburg und Köthen. Die Bewertungen des Einflusses der Klimaschutzmanager auf die individuelle kommunale Entwicklung fallen dabei unterschiedlich aus.
Die Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf Personal und Finanzierung, sind unverkennbar. Quedlinburg sieht sich aufgrund intensiver Starkregenereignisse der Notwendigkeit gegenüber, Unterstützung bei der Anpassung an Klimafolgen zu erhalten. Auch die heftigen Gewitter im Landkreis Harz führten zu vollgelaufenen Kellern und Schlammlawinen, was wiederum die Bedeutung der Klimaschutzmanager hervorhebt. Diese sollen dazu beitragen, besser mit Extremwetterereignissen umzugehen. Carola Kalks-Gebhardt, Klimaschutzmanagerin im Landkreis Harz, berichtete von gemeinsamen Konzeptentwicklungen, während der Landkreis bereits Klimaschutzmanager in 8 von 13 Einheitsgemeinden eingesetzt hat.
Probleme bei der Finanzierung und Aufgaben der Klimaschutzmanager
Die Aufgaben der Klimaschutzmanager sind vielseitig und umfassen unter anderem die Erstellung von Klimaschutzkonzepten, Energiesparmaßnahmen und Wärmepläne. Eine Umfrage unter mehr als 50 Kommunen ergab, dass die Finanzierung als größtes Hindernis für die Umsetzung von Klimaschutzprojekten angesehen wird. Vielen Kommunen fehlen ausreichende finanzielle Mittel, um notwendige Maßnahmen zu realisieren, was durch die Tatsache erschwert wird, dass Klimaschutz in Sachsen-Anhalt keine Pflichtaufgabe ist. Der Druck auf die Kommunen wird erhöht, da die Bundesregierung Klimaneutralität bis 2045 anstrebt. Auch die nationale Klimaschutzinitiative, die 2008 ins Leben gerufen wurde, sieht die Unterstützung von Kommunen vor – etwa durch rund 500 Millionen Euro für die Erstellung von Wärmeplänen. Städte mit über 100.000 Einwohnern sind sogar verpflichtet, bis zum Ende des nächsten Jahres entsprechende Pläne zu entwickeln.
Die LENA berichtet, dass im Salzlandkreis bereits mehrere Klimaschutzprojekte umgesetzt wurden, wie zum Beispiel am Carl-Hermann-Gymnasium in Schönebeck. Die Einschätzungen zum Einfluss der Klimaschutzmanager variieren stark: Während einige Kommunen die Bedeutung als hoch einschätzen, sehen kleinere Gemeinden oft keine Notwendigkeit für Klimaschutzmaßnahmen. Dabei hebt die LENA hervor, dass ein effektives kommunales Klimaschutzmanagement zentral für die Stärkung des Klimaschutzes auf lokaler Ebene ist.
Ergänzend fand kürzlich in Magdeburg das 10. Klimaschutzmanagertreffen statt, an dem mehr als 20 Klimaschutzmanagerinnen und -manager teilnahmen. Die Veranstaltung, organisiert von der LENA, diente dem Austausch über aktuelle Themen und Herausforderungen in den Kommunen. Externe Referenten informierten zudem über Angebote und Unterstützungsleistungen sowie den Einsatz von Lehm als nachhaltigen Rohstoff zum Bauen. Weitere Informationen über den aktuellen Sachstand ausgewählter Projekte wurden von Mitarbeitern der LENA bereitgestellt. Das nächste Treffen ist für den Herbst geplant.