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Krisen-Gipfel in Sachsen! 50.000 Arbeitsplätze auf der Kippe!

Volkswagen hat die Produktion im Zwickauer Werk reduziert und plant, künftig nur noch eine Produktionslinie zu betreiben. Diese drastische Maßnahme könnte weitreichende Folgen für die Industrie in Sachsen haben, da etwa 40% der rund 50.000 Arbeitsplätze in der Automobilzuliefererbranche gefährdet sind. In Reaktion auf diese Situation plant die sächsische Landesregierung einen Krisengipfel, um Lösungen für die bedrohten Arbeitsplätze zu finden. Ministerpräsident Kretschmer und Wirtschaftsminister Panter werden mit Vertretern der Zulieferindustrie sowie von Volkswagen über die Zukunft der Arbeitsplätze beraten, wie ZDF berichtete.

Der Präsident der Chemnitzer IHK, Max Jankowsky, sieht den Krisengipfel als wichtigen ersten Schritt zur Sicherung von Arbeitsplätzen und zur Förderung der Wirtschaft. Zudem berichtet der Fahrzeugtechnikzulieferer MFT aus Cunewalde von einem Produktionsrückgang um 30 bis 35 Prozent aufgrund von Volatilität in den Abrufen. Um der Krise entgegenzuwirken, hat MFT bereits Kurzarbeit eingeführt. Auch Ford muss Mitarbeiter in der E-Auto-Produktion aufgrund schlechter Verkaufszahlen in Kurzarbeit schicken.

Reaktionen der Belegschaft und Gewerkschaften

Der Betriebsrat von Volkswagen in Zwickau hebt die Auswirkungen der unklaren Zukunftsperspektive auf die Region und die Belegschaft hervor. Die IG Metall setzt sich für die Arbeitsplätze der Zulieferer ein, die oft nicht durch Tarifverträge geschützt sind. In einem offenen Brief an die Konzernspitze und die Politik kritisieren befristet Beschäftigte im VW-Werk die mangelnden Rahmenbedingungen für die E-Mobilität. Die Politik habe es versäumt, die erforderlichen Voraussetzungen zu schaffen, um die E-Mobilität attraktiv zu machen. Der Vorstand habe seit fast zwei Jahren von einem benötigten Produktfeuerwerk gesprochen, jedoch seien keine sichtbaren Fortschritte erkennbar.

Die Belegschaft müsse nun für das Versagen der Unternehmensführung bezahlen. Es wird gewarnt, dass es nicht nur um befristete Arbeitsverhältnisse gehe, sondern um den wichtigsten Industriezweig Deutschlands, der in akuter Gefahr sei. Rückblickend auf die Zeit nach der Einstellwelle von 2019, welche als entscheidend für die E-Mobilität angesehen wurde, fühlt sich die Situation seit 2023 wie ein „Sterben auf Raten“ an, wie MDR berichtet.