
Am Montag begann vor dem Landgericht Chemnitz ein Prozess gegen drei junge Männer, die im April 2024 eine 15 Jahre alte Bartaffe-Dame namens „Ruma“ aus dem Zoo Leipzig entführt haben sollen. Die Angeklagten, Yaroslav S. (18), Rustam O. (19) und Ivan C. (20), sind auch wegen weiterer schwerer Vergehen, darunter bandenmäßige Diebstähle von Autos und Motorrädern sowie Raubüberfälle auf Tankstellen, angeklagt. Bei Einbruch des Zoos während des Osterwochenendes sollen sie mit einer Leiter in das Freigehege gelangt sein.
Die Tat wurde am Amtsgericht Chemnitz verhandelt, das jedoch kein Urteil fällte und den Fall an das Landgericht verwies. Der Affe „Ruma“ wurde zunächst in einer Garage in Chemnitz festgehalten, bis er von Yaroslav im Leipziger Park wieder ausgesetzt wurde. Ermittler fanden auf den Handys der Angeklagten Bilder und Videos, die die Jugendlichen mit dem Affen zeigten. Darüber hinaus wird spekuliert, ob das Motiv der Entführung möglicherweise auf den Wunsch abzielte, mit „Ruma“ ein Selfie zu machen, wie ein Gutachter berichtete. Der Wert des Affen wird auf etwa 5.000 Euro geschätzt.
Weitere Anklagepunkte und mögliche Strafen
Die Angeklagten sind auch für andere kriminelle Aktivitäten verantwortlich, unter anderem für einen Überfall auf eine Tankstelle in Frohburg und den Diebstahl von zwei Motorrädern aus einem Motorradladen in Chemnitz. Es wird angenommen, dass sie im Frühjahr 2024 auch Passanten bestohlen haben. Insgesamt beläuft sich der geschätzte Gesamtschaden auf 130.000 Euro. Die Richter haben festgestellt, dass die Anklagepunkte sich von den üblichen Vergehen abheben.
Der Fall war ursprünglich im Dezember 2024 an das Landgericht weitergeleitet worden, wo nun weitere sechs Termine bis April 2025 angesetzt sind. Da ein solches Verfahren vor der Jugendkammer stattfindet, drohen den Angeklagten höhere Haftstrafen als im vorherigen Verfahren.
Die Angeklagten, die zum Zeitpunkt der Tat ukrainische und russische Staatsangehörige waren, befinden sich seit Juni 2024 in Untersuchungshaft.