
Die VR-Bank Mittelsachsen steht vor einem Wechsel in der Führungsriege: Ab dem 1. April 2025 wird Anne Koschnick die neue Vorstandsvorsitzende. Torsten Bruß, der seit 2012 im Vorstand tätig war, wird auf eigenen Wunsch Ende März 2025 aus dem Vorstand ausscheiden. Bruß hatte seine Karriere bei der Bank im Jahr 1995 als BA-Student begonnen.
Die 38-jährige Koschnick bringt umfassende Bankerfahrung mit, da sie ihre Ausbildung in der Freiberger Bank absolvierte und sowohl Bankfachwirt als auch Bankbetriebswirt studierte. Die Bank sieht sich aktuell mit wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert, die durch den Ukrainekrieg, eine schwächelnde Wirtschaft, hohe Energie- und Baupreise sowie einen Arbeitskräftemangel verstärkt werden.
Wirtschaftliche Situation und Ausblick
Die hohen Zinsen und Baupreise führen dazu, dass einschließlich Kreditanfragen oft abgelehnt werden. Firmen investieren zurückhaltend und nutzen häufig Eigenkapital, und im vergangenen Jahr haben viele Kunden Kredite durch Sondertilgungen abbezahlt. Trotz dieser Herausforderungen konnte die Bank ihr Kreditvolumen steigern, und die Bilanzsumme stieg um etwa fünf Prozent auf 979 Millionen Euro.
Die Genossenschaftsmitglieder profitierten von einer Dividende in Höhe von 522.000 Euro, während die öffentliche Hand 2,4 Millionen Euro an Steuern erhielt. Auch soziale Einrichtungen wurden mit rund 95.000 Euro unterstützt. Zudem konnte die Wohnungsgenossenschaft Fortschritt ihren Leerstand um zwei Prozent reduzieren und über 5000 Handwerkeraufträge generieren.
Die VR-Bank Mittelsachsen eG ist in der Wirtschaftsregion Mittelsachsen fest verankert und legt ihren Fokus auf die Bedürfnisse der ansässigen Unternehmen und der hier lebenden Menschen, wie findglocal.com berichtet. Die Bank agiert als Universalbank und bietet ein breites Spektrum an Finanzdienstleistungen an.
Aktuell sieht sich die Branche mit einem Zielkonflikt konfrontiert: Energetische Sanierungen stehen im Widerspruch zu dem Bedarf an bezahlbarem Wohnraum. Die Bauwirtschaft leidet unter einer Flaute, der Umsatz ist um drei Prozent gesunken und 30.000 Beschäftigte weniger sind in der Branche tätig. Das angestrebte Ziel von 400.000 Neubauten pro Jahr wurde verfehlt, und in Deutschland fehlen über 900.000 Sozialwohnungen. Torsten Hamann von der RHG fordert für die Bauwirtschaft mehr politische Unterstützung in Form von nicht rückzahlbaren Zuschüssen.