Arzberger Bürgerbus: Ehrenamtliche Helden bringen Mobilität zurück!
In Arzberg, einer kleinen Gemeinde in Nordsachsen, rollt ein ganz besonderer Bus durch die Straßen: Der „Arzberger Bürgerbus“. Mit einem leisen Brummen startet der Mercedes-Sprinter jeden Dienstagmorgen um 7:50 Uhr in der Pfarrstraße und durchquert die nebligen Gassen. Doch dieser Bus ist kein gewöhnlicher Linienbus. Er ist ein Symbol der Gemeinschaft, denn er holt seine Fahrgäste direkt von zu Hause ab. Das Projekt „Bürger fahren für Bürger“ wird von 16 engagierten Ehrenamtlichen getragen, darunter acht Telefonistinnen und acht Fahrer. Der Bus ist speziell für ältere und mobil eingeschränkte Personen gedacht und verbindet alle 18 Ortsteile der Gemeinde sowie umliegende Städte wie Torgau und Belgern.
Der Bürgermeister von Arzberg, Holger Reinboth, zeigt sich begeistert von diesem einzigartigen Konzept. „Wir sind sehr froh, dass wir den Bürgerbus haben. Die, die diesen nutzen, setzen vor allem auf den besonderen Service und haben keine längeren Fußmärsche“, erklärt er. Bernd Albrecht, einer der Organisatoren des Projekts, hebt hervor, dass der Bürgerbus nicht nur ein Transportmittel, sondern auch ein Mittel gegen die Einsamkeit im Alter ist. Wolfgang Fiedler, ein ehrenamtlicher Fahrer, genießt den Kontakt zu den Menschen und betont, wie wichtig der Bus für die abgelegenen Orte ist. „Was hätten wir hier draußen, wenn es den Bürgerbus nicht gebe. Wir sind doch abgeschnitten von Gott und der Welt“, sagt er mit Nachdruck. Weitere Details zum Projekt finden sich auf der Torgauer Zeitung.
Einzigartiges Konzept in Deutschland
Der Bürgerbus ist nicht nur ein Transportmittel, sondern auch ein soziales Projekt, das in Deutschland einzigartig ist. Bernd Albrecht, der gemeinsam mit Ronald Weidner und Britta Gutheil das Projekt ins Leben gerufen hat, erklärt, dass der Bus seit 2017 Menschen zu Arztbesuchen, Physiotherapiestunden oder Apotheken bringt. Besonders geschätzt wird der Service seit den Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr, die viele Linienbusfahrten nach Arzberg gestrichen haben. Im Dezember soll auf das sogenannte Flexa-, also das Rufbussystem, umgestellt werden.
Gemeinschaft und Engagement
Das Projekt wird vom Landkreis Nordsachsen gefördert und vom Ostelbienverein unterstützt. Der Bürgerbus ist ein Angebot der Gemeinde Arzberg für ihre Bürger, insbesondere für jene, die aufgrund von alters- oder krankheitsbedingten Einschränkungen nicht mehr mobil sind. Das ehrenamtliche Bürgerbusteam sorgt dafür, dass die Fahrten reibungslos ablaufen und die Mitfahrenden sicher an ihr Ziel gelangen. Weitere Informationen zum Bürgerbus und seinen Angeboten bietet die offizielle Webseite des Bürgerbusses Arzberg.
Die 89-jährige Irmgard und der 87-jährige Herbert Gatzke sind nur zwei der vielen dankbaren Nutzer des Busses. „Das Angebot ist großartig. Der Bus ist zu jeder Zeit einsatzbereit, die Leute sind sehr freundlich und engagiert“, lobt Herbert Gatzke. Der Bürgerbus ist mehr als nur ein Transportmittel – er ist ein Herzstück der Gemeinschaft, das den Menschen in Arzberg Mobilität und soziale Kontakte ermöglicht.