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Der geplante Neu- und Ausbau der Bundesstraße B87n zwischen Taucha und Mockrehna ist ein Thema, das seit Jahren diskutiert wird. Bisher gibt es keine Vorzugsvariante im Bereich westlich von Eilenburg, was dazu führt, dass sich Taucha und die umliegenden Kommunen auf verschiedene Variationen einstellen müssen. Aktuell fehlen belastbare Angaben zu einem möglichen Baubeginn oder Kostenrahmen, was die Unsicherheit in der Region verstärkt, wie die Leipziger Volkszeitung berichtet.
Zusätzlich versucht man, die Situation in der Region durch einen verstärkten Einsatz von Videoüberwachung zu entschärfen. In den vergangenen zwei Jahren wurden in Leipzig und angrenzenden Landkreisen 137 Automatensprengungen registriert, wobei vor allem Verkehrsbetriebe und Tabakhändler betroffen sind. Auch der Torgauer Klinik, einem von fünf bedarfsnotwendigen Krankenhäusern in Sachsen, wurde neues medizinisches Personal zugeführt, darunter ein Spezialist für Gefäßerkrankungen und 13 Ärztinnen und Ärzte aus Syrien.
Beteiligungsverfahren zur B87
Zur B 87n wurde im Oktober 2018 ein informelles und freiwilliges Beteiligungsverfahren gestartet. In diesem Kontext fanden vier Planungswerkstätten zwischen November 2018 und Juni 2019 statt, an denen sich regionale Beteiligte aktiv einbrachten. Es wurden zwei Trassenvarianten erarbeitet: die bestandsnahe Variante, die einen Tunnel durch Taucha vorsieht, sowie die bestandsferne Südvariante, die eine Umgehung von Taucha darstellt. Die Ergebnisse des Bürgerdialogs wurden am 9. September 2019 in einem Bürgerforum präsentiert, wo sich die Mehrheit der Teilnehmenden für die bestandsnahe Variante aussprach, allerdings unter Vorbehalten, wie auf der Webseite der DEGES nachzulesen ist.
Das Beteiligungsverfahren um die B 87 hat eine lange Historie, die bis in die 90er Jahre zurückreicht und ist durch verschiedene Phasen und Herausforderungen geprägt. Über die Herausarbeitung von genehmigungsfähigen Trassenlösungen hinaus, zielt dieser Prozess darauf ab, unterschiedliche Akteure und Perspektiven einzubeziehen. Die gesetzlichen Anforderungen zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP II) stehen ebenfalls bevor, bevor eine finale Entscheidung über den favorisierten Streckenverlauf getroffen werden kann.