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Schock in Dresden: Ein junger Somalier, der in der vermeintlichen Ruhe der psychiatrischen Klinik von Wermsdorf Schutz suchte, gerät in den Fokus der Justiz. Hier, im malerischen Nordsachsen, sah sich ein Pfleger gezwungen, heldenhaft einzuschreiten, um eine katastrophale Tat zu verhindern. Doch das ist längst nicht alles.
Wie Bild berichtet, musste Richter Herbert Pröls am Montag einen Mann vor Gericht stellen, der in seinem jungen Leben schon eine beachtliche Liste von 27 Straftaten angesammelt hat. Diese reichte von Hausfriedensbruch über gefährliche Körperverletzung bis hin zur versuchten Vergewaltigung. Der Asylbewerber, der in Riesa lebte, brachte durch seine wiederholten Störungen in Supermärkten und Tankstellen Unruhe in die kleine Stadt.
Ein chaotischer Prozessbeginn
Mit verblüffender Gelassenheit trat der Angeklagte Arafa S. in den Gerichtssaal. „Ich heiße nicht S…“, behauptete er unverblümt, während Richter Pröls versuchte, seine Identität zu klären. Der Richter schien sichtlich genervt von den widersprüchlichen Angaben des Angeklagten zu seinem Namen und Geburtsort. Sogar seine Antwort auf die Frage nach seinem Geburtsdatum war von Unsicherheit geprägt. Ein deutliches Zeichen dafür, dass der Fall alles andere als gewöhnlich ist.
Inmitten dieser Verwirrung war der Angeklagte lediglich um seinen Aufenthaltsstatus besorgt. „Mein Vater, meine Mutter und meine Schwester leben in Deutschland. Sie wohnen alle in Eisleben. Alle haben einen Aufenthaltstitel, nur ich nicht.“ Ob das des Rätsels Lösung ist?
Psyche unter Beobachtung
Der psychiatrische Gutachter Dr. Holger Kloß wies darauf hin, dass der junge Somalier „psychotisch schwer erkrankt“ sei. Bei der Untersuchung verharrte Arafa S. regungslos, sodass der Gutachter ihn „schütteln“ musste, um eine Reaktion hervorzulocken. Während das Gericht zwar von Abschiebung oder Haft absah, wird nun eine dauerhafte Unterbringung in einer passenden Klinik diskutiert. Dafür sind bereits drei Verhandlungstage angesetzt.
Das Bild, das sich aus den Gerichtsunterlagen ergibt, ist erschütternd. Wie Bild weiter schreibt, hörte er kaum zu, während die Staatsanwältin die Vorwürfe verlas – zu sehr war er wohl mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt, die ihn daran hinderten, die Realität der Situation gänzlich zu erfassen. Die Frage bleibt im Raum: Wird er der Verhandlung und ihrer Bedeutung jemals einen klaren Sinn entnehmen können?