Nordsachsen

Oschatz wird zur Schwammstadt: Ein innovatives Projekt für den Sommer!

Die Stadt Oschatz plant eine umfassendeTransformation zur sogenannten „Schwammstadt“, um den Herausforderungen des Klimawandels sowie den steigenden Temperaturen in den kommenden Sommern zu begegnen. Aktuell erlebt die Region Winterwetter, jedoch sind für den Sommer 2025 bereits Hitzewellen mit Temperaturen über 30 Grad Celsius prognostiziert. Laut [lvz.de](https://www.lvz.de/lokales/nordsachsen/oschatz/schwammstadt-oschatz-wohnbloecke-im-stadtgebiet-west-machen-den-anfang-ODF74QPHGVGKPKRV3L4A27YARI.html) wird angestrebt, Regen- und Oberflächenwasser vor Ort zu speichern und zur Bewässerung von Bäumen zu nutzen, um das Stadtklima zu verbessern.

Das Projekt „Oschatz Blau-Grün“, das vor einem Jahr ins Leben gerufen wurde, tritt 2025 in die Umsetzungsphase ein. Der Stadtrat hat einstimmig beschlossen, die Planung für das Projekt an das Landschaftsarchitektur-Büro GFSL in Leipzig zu vergeben, was Kosten in Höhe von 135.723 Euro mit sich bringt. Als Ausgangspunkt wird das Wohngebiet Oschatz-West gewählt, wo die Dachentwässerung in das natürliche Grundwassersystem integriert werden soll. Ein zentrales Element des Projekts ist die unterirdische Sammlung von Regenwasser von sechs wesentlichen Wohnblöcken, das ins Grundwasser eingespeist wird. Außerdem wurde Oschatz im Herbst 2023 für seine Projektidee beim Wettbewerb SIMUL Plus ausgezeichnet und erhielt dafür 150.000 Euro Preisgeld.

Forschungen zu Schwammstadt-Infrastrukturen

Das Konzept der Schwammstadt, das auch in anderen Städten wie Leipzig und Dresden aufgegriffen wird, zielt darauf ab, urbane Räume widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu machen. [ioew.de](https://www.ioew.de/projekt/schwammstadt_blau_gruene_infrastrukturen_umsetzen) berichtet, dass die Umsetzung blau-grüner Infrastrukturen, wie Teiche und begrünte Dächer, von entscheidender Bedeutung ist. Diese Elemente sollen Regenwasser speichern, nutzen und ableiten, um die Herausforderungen bei Starkregenereignissen zu bewältigen.

Ein erfolgreicher Aufbau dieser Infrastrukturen erfordert umfassende Veränderungen im bestehenden sozio-technischen System. Das Projekt untersucht, welche Bedingungen notwendig sind, um die Schwammstadt-Strategie erfolgreich umzusetzen. Ziel ist es, geeignete Politikinstrumente zu entwickeln, die die Etablierung solcher blau-grüner Infrastrukturen unterstützen und den Ansprüchen der Bevölkerung gerecht werden. Der erste Projektteil konzentriert sich auf die Realisierung des Schwammstadt-Prinzips zur Anpassung an den Klimawandel, während der zweite Teil sich der Modernisierung von Dächern widmet.

Die Transformation zur klimaresilienten Schwammstadt wird durch detaillierte Analysen und die Entwicklung von Standardlösungen vorangetrieben, die Kommunen und Eigentümern helfen sollen, geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Erste Ergebnisse wurden jüngst im Rahmen einer Tagung der Society of Environmental Toxicology and Chemistry vorgestellt.