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Wölfe in Sachsen: Neue Rudel und besorgniserregende Entwicklungen

Aktuell gibt es in Sachsen 37 Wolfsrudel und sechs Wolfspaare. Diese Zahlen stammen aus der nachhaltigen wissenschaftlichen Auswertung des Monitoring-Jahres 2023/2024, die vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) veröffentlicht wurde, wie alles lausitz berichtet.

Von den 37 Rudeln befinden sich 34 Territorien östlich der Elbe, was ein Rekord an Wolfsvorkommen für Sachsen darstellt. Neu hinzugekommen sind vier Territorien: Kottmarwald und Nonnenwald im südlichen Landkreis Görlitz sowie Reichwalde und Weißwasser im nördlichen Landkreis Görlitz. Gleichzeitig konnten vier Wolfsterritorien in der Oberlausitz, nämlich Milkel, Linz, Tautewalde und Trebus, nicht mehr nachgewiesen werden. Zudem haben sich die Territorien Daubitz II und Noeser Heide zu einem einzigen Territorium zusammengeschlossen.

Aktuelle Entwicklungen in der Wolfspopulation

Die Fähe GW180f des Rudels Knappenrode/Seenland ist seit 2014 aktiv und wird als älteste Konstante in der Region betrachtet. In Nordsachsen wurden rund sieben Wolfsterritorien nachgewiesen. Bei den Rudeln Authausener Wald, Dahlener Heide, Delitzsch, Gohrischheide und Tiefensee-Löbnitz wurden Reproduktionen bestätigt, während im Wolfsterritorium Wermsdorfer Forst kein Nachwuchs verzeichnet wurde. Im Territorium Liebschützberg hat eine Fähe einen Partner gefunden.

Im Erzgebirge wurden das Wolfspaar Marienberg sowie ein neues Rudel, Harte (Altenberg/Bad-Gottleuba), bestätigt. Im Westen Sachsens ist das Rudel Colditzer Forst verschwunden, und das Rudel Massenei in der Sächsischen Schweiz/Osterzgebirge wurde durch das Rudel Polenztal ersetzt.

Es wurde festgestellt, dass im Monitoring-Jahr 2023/2024 insgesamt 106 Welpen aus 33 Rudeln nachgewiesen wurden. Tragischerweise wurden 34 Wölfe tot aufgefunden: 24 starben durch Unfälle, ein Tier an natürlichen Ursachen, und bei einem Wolf ist die Todesursache unklar. Darüber hinaus wurden vier Wölfe entnommen, und vier starben aufgrund illegaler Jagd. Das Wolfs-Monitoring in Sachsen ist weiterhin auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen, insbesondere auf Sichtungsmeldungen von Einzelwölfen.

Die Entwicklung der Wolfspopulation in Sachsen kann auch in der Vergangenheit nachverfolgt werden. Laut wolf.sachsen.de wurde im Jahr 1996 der erste Wolf in der Muskauer Heide gesichtet. Seitdem hat sich die Wolfspopulation kontinuierlich entwickelt, was sich in ansteigenden Zahlen der Rudel und Welpen niederschlägt.