Zwickau

Krise in der Autoindustrie: Politik muss klare Regeln für E-Mobilität schaffen!

Die deutsche Autoindustrie sieht sich derzeit einer tiefgreifenden Krise gegenüber. Inmitten von wirtschaftlicher Unsicherheit und anhaltenden Veränderungen in der Mobilitätslandschaft wird die Branche zunehmend von der Abkehr vom Verbrennermotor und der unklaren Situation bezüglich der E-Mobilität belastet. Wie Focus berichtet, wird die Ampelkoalition für einige Missstände in der Branche verantwortlich gemacht. Analyst Jürgen Pieper hebt hervor, dass sowohl Autobauer als auch Kunden verunsichert sind, da es an klaren Richtlinien zur E-Mobilität mangelt.

Ein zentrales Problem ist die Abschaffung von Kaufprämien für Elektroautos, die laut Dirk Dohse vom IfW zu erhöhter Unsicherheit und Unzufriedenheit geführt hat. Zudem kritisiert Dohse die unbeständige staatliche Förderung von Elektrofahrzeugen sowie die hohen Energiekosten und bürokratischen Hürden. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hebt die anhaltende Schwäche des Industriestandorts Deutschland hervor und fordert günstigere Energiepreise, weniger Regulierung und ein konkurrenzfähiges Steuer- und Abgabensystem.

Auswirkungen der Kaufprämien und Marktentwicklung

Die Relevanz der Kaufprämien für Elektrofahrzeuge zeigt sich auch in den neuesten Daten, die von DIW veröffentlicht wurden. Diese belegen, dass die Nachfrage nach Autos mit Verbrennungsmotor erheblich zurückgegangen ist, während die Verkaufszahlen von förderfähigen Elektro-Pkw stark anstiegen. Der monatliche Neuzulassungen von Pkw sanken von knapp 300.000 im Frühjahr 2019 auf unter 100.000 im Herbst 2021.

Die Erhöhung der Kaufprämie hat maßgeblich zu einer Zunahme der Zulassungen von Elektro-Pkw geführt. So stiegen die Zulassungen von Elektrofahrzeugen unter 65.000 Euro von etwa 33.000 im Jahr 2018 auf 258.000 in den ersten zehn Monaten 2021 – ein Anstieg von 680 Prozent. Im Vergleich dazu sanken die Zulassungen von Verbrenner-Modellen in den gleichen Preisregionen um bis zu 47 Prozent. Die aktuellen Maßnahmen zur Förderung der E-Mobilität und die angestrebte Zahl von 15 Millionen Elektro-Pkw bis 2030 erfordern jedoch eine deutlich stärkere Bautätigkeit in der Ladeinfrastruktur und die Umsetzung weiterer Klimaschutzmaßnahmen.