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Der Bergungsversuch des Dampfschiffs Säntis im Bodensee steht vor ernsthaften Schwierigkeiten. Laut einem Bericht von Wochenblatt-News konnte der Schiffsbergeverein Romanshorn nicht genügend Geld für einen dritten Bergungsversuch sammeln. Bis Ende Januar 2025 wurde ein Ziel von einer Million Schweizer Franken (knapp 1,1 Millionen Euro) angestrebt, jedoch kamen lediglich etwa 169.000 Franken (rund 179.000 Euro) zusammen. Diese Summe soll an die Spender zurückerstattet werden. Präsident Silvan Paganini teilte mit, dass eine zweite Crowdfunding-Kampagne erfolglos war.
Die Säntis liegt seit 1933 auf dem Grund des Bodensees in 210 Metern Tiefe und stellt ein bedeutendes Zeugnis der Schifffahrtsgeschichte dar. Nach einem symbolischen Kaufpreis von einem Franken durch den Verein war geplant, das einst beliebte Dampfschiff, das 400 Passagieren Platz bot, nach der Hebung auszustellen. Bei zwei Bergungsversuchen in den vergangenen Jahren kam es jedoch zu Problemen: Der letzte Versuch im Mai scheiterte an technischen Schwierigkeiten mit der Seilwinde, während der erste Versuch bereits in einer frühen Phase abgebrochen werden musste.
Technische Herausforderungen und Zukunftsperspektiven
Zusätzlich zu den finanziellen Hürden kommen auch technische Herausforderungen hinzu. Wie VOL.at berichtete, gab es bereits zwei gescheiterte Bergungsversuche aufgrund von Problemen wie einem gerissenen Stahlseil und einer versunkenen Bergungsplattform. Der Einsatz neuer Technik, wie hydraulischen Litzenhebern, könnte den nächsten Versuch unterstützen, dessen Termin für das Frühjahr 2026 ansteht. Doch die Genehmigungen aus den zuständigen Ämtern stehen noch aus und die Einschätzung des Thurgauer Kulturamts über die kulturelle Relevanz des Schiffs erschwert den Zugang zu Fördermitteln.
Die geplanten Maßnahmen zur Bergung werden durch die Entsorgung giftiger Bleimenage-Farbe auf dem Schiffsrumpf zusätzlich kompliziert. In Anbetracht dieser Umständen ist der Verein bereits dabei, neue Projekte und Ideen zu entwickeln, während die Zukunft der Dampfschiff Säntis weiter ungewiss bleibt.