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Scan-Autos gegen Falschparker: Zukunft der Parkraumüberwachung in BW!

In Baden-Württemberg wird aktuell ein Pilotprojekt zum Einsatz von Scan-Fahrzeugen zur Kontrolle von parkenden Autos getestet. Der Teststart erfolgte Mitte April 2023 im Umfeld der Universität Hohenheim in Stuttgart. Diese spezialisierten Fahrzeuge sind mit leistungsstarken Kameras ausgestattet, die Kennzeichen von parkenden Autos erfassen und mit einer zentralen Datenbank abgleichen.

Besonders hervorzuheben ist die Effizienz dieser Technologie; die Scan-Fahrzeuge können bis zu 1.000 Fahrzeuge pro Stunde überprüfen, während ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes lediglich rund 50 Fahrzeuge pro Stunde kontrollieren kann. Die Kontrolle der Parkplätze findet nur statt, wenn der Parkschein digital erfasst ist, beispielsweise über Parkautomaten oder Apps. Seit März 2023 erlaubt ein neues Gesetz in Baden-Württemberg den Einsatz dieser innovativen Technik.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

Das Scan-Auto der Universität Hohenheim überwacht sechs Parkzonen auf Falschparker und auf Fahrzeuge, die ohne gültigen Parkschein abgestellt sind. Falsch geparkte Autos stellen ein Verkehrsrisiko dar und behindern besonders Radfahrer sowie Personen mit Mobilitätseinschränkungen. Die Scan-Technologie erkennt sowohl das Kennzeichen als auch die Position der Fahrzeuge und führt eine doppelte Kontrolle durch: Falschparker und Fahrzeuge ohne bezahlte Parkplätze.

Andreas Fleischmann von DEX-Innovations, dem Entwickler des Scanfahrzeugs, erklärte, dass in anderen Ländern bereits Kennzeichen-Eingabemöglichkeiten an Parkautomaten existieren. Daher sollen die Parkautomaten in Baden-Württemberg nachgerüstet werden, sodass sie Kennzeichen erfassen und mit der bestehenden Datenbank abgleichen können. Das Scan-Fahrzeug nutzt eine Kombination aus Bilddaten und einem 3D-Entfernungsmesser auf Lasertechnologie, um präzise Daten zu erfassen.

Das Verkehrsministerium erhofft sich durch den Einsatz dieser Technik nicht nur eine höhere Effizienz, sondern auch eine Verbesserung der Verkehrssicherheit. Bereits mehrere größere Städte im Südwesten, wie Freiburg und Mannheim, haben Interesse an dieser neuen Kontrollmöglichkeit bekundet. Während Freiburg plant, an einem Pilotprojekt teilzunehmen, hat Mannheim sich als Modellstadt für die Einführung der Technik beworben. Heidelberg und Heilbronn prüfen ebenfalls den Einsatz, während Tübingen und Ulm zunächst die Erfahrungen anderer Städte abwarten möchten.

Eine umfassende Parkraumanalyse, die durch die Scan-Technologie ermöglicht wird, könnte für zukünftige Stadtplanungen relevant sein, insbesondere im Hinblick auf Car-Sharing-Modelle und Roboter-Taxis, wie auch [SWR](https://www.swr.de/wissen/uni-stuttgart-testet-scan-fahrzeuge-zur-parkraumueberwachung-100.html) berichtete.