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Schimmel und Ratten: Hamburgs Mieter kämpfen gegen Wohnungsnot!

In Hamburg berichten Mieter in den Grindelhochhäusern von gravierenden Problemen mit Schimmelbildung, Müll und Ratten. Besonders die überfüllten Mülltonnen sind ein großes Ärgernis, wie der Langzeitmieter Jürgen Drommert anmerkt. Er kritisiert die mangelnde Kommunikation seitens der Saga, Hamburgs größter Wohnungsgesellschaft, und fordert schnellere Reparaturen. Der Geruch nach Abfällen wird auf die überfüllten Müllcontainer zurückgeführt, die nicht ordnungsgemäß geleert werden. Saga, die seit über 100 Jahren in der Stadt aktiv ist und etwa 140.000 Wohnungen verwaltet, plant zudem ein Großprojekt, das die Schaffung von Hunderten Wohnungen in Bramfeld vorsieht. Ein Sprecher der Saga bestätigte, dass man sich der Müllproblematik bewusst sei und in Kontakt mit der Müllmanagement-Firma sowie der Stadtreinigung stehe, um Lösungen zu finden.

Politische Kritik an den Zuständen üben die Parteien Die Linke und die CDU, die auf die Mängel und die anhaltenden Schimmelprobleme hinweisen. Eine Mieterin der Friedrich-Ebert-Hof-Initiative beschreibt Schimmelbildung in ihrer Wohnung, die seit Jahrzehnten besteht. Trotz der laufenden Sanierungsarbeiten im denkmalgeschützten Gebäude, die Saga seit über vier Jahren durchführt, seien die Maßnahmen unzureichend. Um die Sanierungsarbeiten zu beschleunigen, hat die Mieterinitiative sogar eine Unterschriftenliste an den Bürgermeister geschickt. Ein Saga-Sprecher äußerte, dass kein Schimmelbefall im Haus an der Behringstraße bekannt sei und dass man beabsichtige, frühere Probleme zu beheben, um die Lebensqualität der Mieter zu verbessern.

Problematik von Schimmelbildung

Die Schimmelbildung in den Wohnungen ist oft ein umstrittenes Thema, das von Experten beurteilt werden muss. Wichtige Faktoren zur Vermeidung von Schimmel sind das richtige Lüften und Heizen, allerdings kann Schimmel auch bei korrektem Verhalten entstehen. Eine Frau aus Hamburg berichtete in einer Facebook-Gruppe von starkem Schimmelbefall, der in ihrer Saga-Wohnung seit fünf Jahren besteht. Sie lebt dort seit 14 Jahren, hat ein Kleinkind und ist im siebten Monat schwanger. Bei starkem Regen tropft es zwischen Fenster und Wand.

Ein weiterer Fall betrifft eine Mutter mit drei Kindern in einer Wohnung im Hamburger Götkensweg. Schimmelsporen sind an Fenstern, Ecken und Decken vorhanden. Auch sie hat sich an den Mieterschutzbund gewandt. Die Wohnungsgesellschaft Saga sei über die Problematik informiert, sieht jedoch das Wohnverhalten als Ursache für die Schäden. Mieter sind verpflichtet, ihre Wohnungen pfleglich zu behandeln; regelmäßiges Stoßlüften und richtiges Heizen seien unerlässlich. Kommt es zu Baumängeln oder Wasserschäden, könnte der Vermieter jedoch in die Verantwortung genommen werden, vor allem wenn die Außenwände betroffen sind. Zudem müssen Mieter ihren Vermieter über Schimmel informieren, um ihre Rechte, beispielsweise auf Mietminderung, nicht zu verlieren. Bei einer Mietminderung könnte der Vermieter fristlos kündigen, wenn der Mieter mit zwei Monatsmieten im Rückstand ist. Streitfälle könnten letztlich von einem Richter entschieden werden, wobei es keine einheitliche Rechtsprechung zu Schimmelfällen gibt.