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Schlafstörungen könnten ein früher Indikator für Demenz sein. Laut einem Bericht der Fuldaer Zeitung können Störungen im Schlaf Jahre vor einer Demenz-Diagnose auf eine mögliche Erkrankung hindeuten. In Deutschland sind derzeit rund 1,8 Millionen Menschen von Demenz betroffen, und die Zahl der Erkrankungen nimmt zu. Warnzeichen können bereits Jahrzehnte vor der endgültigen Diagnose auftreten.
Typische Symptome einer Demenz umfassen Verwirrung, Verlust des Geruchssinns, Orientierungslosigkeit, Aggressivität, Reizbarkeit, Depressionen, Persönlichkeitsveränderungen, Wahnvorstellungen, Sprachprobleme sowie Schwierigkeiten im Alltag. Eine Studie aus Kanada identifiziert REM-Schlaf-Verhaltensstörungen (RBD) als potenzielles Warnzeichen für Hirnerkrankungen, die etwa 15 Jahre später auftreten können. Menschen, die unter REM-Schlaf-Verhaltensstörungen leiden, haben ein um 80 bis 100 Prozent erhöhtes Risiko für neurodegenerative Erkrankungen.
Zusammenhang zwischen Schlaf und Demenzrisiko
Der REM-Schlaf macht etwa ein Viertel des Schlafs aus und ist durch schnelle Augenbewegungen sowie eine schlaffe Muskulatur gekennzeichnet. Eine Studie der Boston University zeigt, dass verkürzte REM-Schlafphasen das Risiko für Demenz erhöhen. Zudem hat die Gesamtdauer des Schlafs einen Einfluss auf das Demenzrisiko. Schlafmangel kann die Regenerationsprozesse im Gehirn stören, die für den Abtransport schädlicher Substanzen verantwortlich sind. Personen, die durchschnittlich sieben Stunden pro Nacht schlafen, weisen die niedrigste Demenzrate auf. Bei kürzerem Schlaf steigt das Demenzrisiko um 30 Prozent.
Ein weiteres Augenmerk gilt der REM-Schlaf-Verhaltensstörung, die in einem Bericht der Deutschen Alzheimer Gesellschaft behandelt wird. Diese Störung ist ein wichtiges Abgrenzungskriterium zur Alzheimer-Demenz und gilt als Variante der Parkinson-Krankheit. Sogar kognitive Störungen können in der Regel bereits ein Jahr vor dem Auftreten motorischer Symptome festgestellt werden.
Bei der REM-Schlaf-Verhaltensstörung, die 1986 von Carlos Schenck beschrieben wurde, ist die normalerweise blockierte Muskelaktivität teilweise vorhanden, was zu körperlichen Aktionen im Traum führt. Diese Trauminhalte sind oft aggressiv, und die Betroffenen können sich schnell erwecken und erinnern sich gut an ihre Träume. Die Diagnosestellung erfolgt über spezielle Fragebögen und eine Schlafuntersuchung im Schlaflabor. Es gibt derzeit kein zugelassenes Medikament zur Behandlung der REM-Schlaf-Verhaltensstörung, weshalb Betroffene bei Verdacht ärztlichen Rat einholen sollten.
Für Menschen mit REM-Schlaf-Verhaltensstörungen, Riechstörungen oder Gedächtnisproblemen wird empfohlen, sich an einen Neurologen zu wenden, der auf Schlafstörungen spezialisiert ist, um mögliche Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen.