
In der Wilstermarsch im Kreis Steinburg wurde ein Wolf gesichtet, dessen Anwesenheit durch DNA-Proben bestätigt wurde. Dies ist die erste Sichtung eines Wols in dieser Region. Seit Dezember hat der Wolf bereits ein Dutzend Schafe gerissen. Es handelt sich offenbar um ein junges Tier, das allein umherstreift. Bürgermeisterin Frauke Wyhnanek warnte die Anwohner, da der Wolf sich Wohnhäusern nähert. Eltern sollten ihre Kinder im Dunkeln nicht alleine von Hof zu Hof laufen lassen, und Landwirte sind angehalten, ihre Hunde nachts ins Haus zu holen.
Der Wolf bewegt sich zwischen den Kreisen Rendsburg-Eckernförde, Dithmarschen Süd und der Wilstermarsch. In Deutschland sind Wölfe streng geschützt und dürfen nicht gejagt werden. Eine mögliche Neubewertung des Schutzstatus wird derzeit diskutiert, wobei 27 EU-Staaten für eine Herabstufung von ’streng geschützt‘ auf ‚geschützt‘ stimmten. Ob diese Abstufung tatsächlich erfolgen wird, bleibt jedoch ungewiss. Weitere Informationen stammen vom Landesamt für Umwelt, wie [NDR](https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Wolfsverdacht-in-Sachsenbande-Kreis-Steinburg,regionheidenews2496.html) berichtet.
Wolfangriffe in Hessen
In einem weiteren Vorfall haben vier Wölfe in Hessen vier Schafe und eine Ziege gerissen. Die Angriffe ereigneten sich im November 2023 in den Landkreisen Fulda, Lahn-Dill und Rheingau-Taunus. In allen Fällen wurde Wolfs-DNA sichergestellt, und ein weiteres Schaf gilt als vermisst. Zwei der Übergriffe fanden statt, als die Tiere nicht ausreichend geschützt waren.
Das Wolfspaar im Landkreis Fulda ist bereits bekannt und hat mehrfach Nutztiere angegriffen. Die Identität der Wölfe wurde vom Senckenberg Zentrum für Wildtiergenetik in Gelnhausen nachgewiesen. Eine Wölfin im Rheingau-Taunus-Kreis stammt von einem Wolfspaar aus dem Territorium Rüdesheim ab, während eine Wölfin im Lahn-Dill-Kreis seit 2022/2023 als sesshaft gilt. Weidetierhalter in Hessen müssen jederzeit mit durchziehenden Wölfen rechnen. Der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen bietet Beratungen zu Herdenschutzmaßnahmen an, darunter auch die Installation von Elektrozäunen. Zudem steht Tierhaltern eine finanzielle Entschädigung zu, wenn ein Nutztier nachweislich durch einen Wolf zu Schaden kommt. Wölfe galten in Hessen über 150 Jahre als ausgerottet, haben sich jedoch wieder etabliert, wie [FFH](https://www.ffh.de/nachrichten/hessen/osthessen/388820-woelfe-reissen-vier-schafe-und-eine-ziege-in-hessen.html) berichtet.