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Der 92-jährige Eberhard Schröder aus Schwarzenbek hat am 17. Oktober 2024 schwere Brustschmerzen verspürt und den Notruf gewählt. Nach dem Tod seiner Frau lebt er alleine und befürchtete, einen Herzinfarkt zu erleiden. Zeugenberichten zufolge äußerte Schröder während des Notfalleinsatzes Bedenken gegenüber der Klinik in Geesthacht, da er in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen in der Familie gemacht hatte. Er wünschte sich eine Überstellung in sein Stammkrankenhaus nach Reinbek, was jedoch vom Rettungspersonal abgelehnt wurde.
Sein Sohn, Martin Schröder, wandte sich daraufhin an den Petitionsausschuss des Landtags in Kiel. Er möchte die Rechtslage und die Vorgehensweisen bei solchen Notfällen überprüfen lassen. Laut Berichten fühlte sich Eberhard Schröder während des Einsatzes respektlos behandelt und kritisierte die starke Anspruchshaltung des Notarztes. Eine Nachfrage nach einer Decke, während er auf der Trage lag und fror, blieb unbeantwortet.
Kritik am Rettungsdienst
Eberhard Schröder geht davon aus, dass Patienten ein Mitspracherecht bei der Wahl ihrer Klinik haben sollten. Tobias Frohnert, der Sprecher der Kreisverwaltung Herzogtum Lauenburg, stellte hingegen klar, dass der Rettungsdienst den Patienten in das nächstgelegene, geeignete Krankenhaus bringen soll. Abweichungen von diesem Verfahren sind nur in Ausnahmefällen gestattet; ein Patientenwahlrecht sei gesetzlich nicht vorgesehen. Die Primärklinik wird durch ein System des Behandlungskapazitätennachweises bestimmt.
In Reaktion auf den Vorfall hat Martin Schröder eine Petition (L2119-20/1025) eingereicht, um die Wahl der Klinik im Notfalleinsatz zu kritisieren. Der Petitionsausschuss wird nun Ermittlungen anstellen und die Kreisverwaltung befragen. Zudem beschäftigt sich Katharina Nies von Bündnis 90/Die Grünen mit dem Fall und prüft die Regelungen zur Klinikwahl im Kreis Herzogtum Lauenburg.
Obwohl Eberhard Schröder in Geesthacht gut versorgt wurde und nach einigen Tagen Aufenthalt entlassen werden konnte, stellte er das Protokoll des Einsatzes in Frage. Dieses vermerkte, dass er der Überstellung nach Geesthacht zugestimmt habe, was Schröder bestreitet.
Für weitere Informationen zu bestehenden Regelungen bezüglich der Klinikwahl im Rettungsdienst empfehlen sich die Ausführungen in [Bundestag.de](https://www.bundestag.de/resource/blob/963540/180febafd3563f9fcfa30ba60062be07/WD-9-051-23-pdf-data.pdf).
Zusätzlich berichtete [ln-online.de](https://www.ln-online.de/lokales/herzogtum-lauenburg/herzogtum-lauenburg-senior-aus-schwarzenbek-kritisiert-rettungsdienst-YY6D3SWGT5AJVP46T7JMOUHJJE.html) über die Vorfälle rund um Eberhard Schröder und die darauf folgenden Schritte seiner Familie.