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Streik im öffentlichen Dienst: Lübeck bereitet sich auf große Proteste vor!

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat für Donnerstag, den 13. Februar 2025, einen ganztägigen Warnstreik im Großraum Lübeck und umliegenden Kreisen und Gemeinden ausgerufen. Grund für diesen Streik sind stockende Tarifverhandlungen, da die Arbeitgeber bisher kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt haben. In der aktuellen Situation fordert ver.di eine Gehaltserhöhung von 8 % oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat sowie eine Erhöhung der Zulagen für besonders belastende Tätigkeiten. Auch eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 200 Euro und die Einführung von drei zusätzlichen freien Tagen zur Entlastung der Beschäftigten stehen auf der Wunschliste. Des Weiteren wird ein zusätzlicher freier Tag exklusiv für Gewerkschaftsmitglieder gefordert, ebenso wie ein spezielles Arbeitszeitkonto zur Erhöhung der Flexibilität.

Ver.di äußert sich enttäuscht über die Haltung der Arbeitgeber, die behaupten, es gebe keinen generellen Personalmangel im öffentlichen Dienst. Diese Einschätzung wird von ver.di als unzutreffend angesehen. Zudem würden die Vorschläge der Arbeitgeber die Arbeitsbelastung erhöhen, anstatt Entlastungsmaßnahmen zu erarbeiten. Die Protestaktionen beginnen mit einer Versammlung der Streikenden ab 08:30 Uhr am Gewerkschaftshaus in Lübeck, gefolgt von einem Demonstrationszug durch die Innenstadt ab 10:30 Uhr.

Betroffene Einrichtungen und weitere Perspektiven

Betroffen von den Warnstreiks sind unter anderem kommunale Kitas, Senioreneinrichtungen, Entsorgungsbetriebe, die Stadtreinigung, Stadtwerke (außer Nahverkehr), das Theater Lübeck, die Sana-Kliniken, Kreisverwaltungen sowie Rettungsdienste in Ostholstein, Stormarn und Herzogtum Lauenburg. Auch Beschäftigte der Wasserstraßen- und Schifffahrtsämter Elbe und Ostsee werden sich beteiligen. Ver.di hat bereits angekündigt, dass weitere Streiks nicht ausgeschlossen sind, falls es in der nächsten Verhandlungsrunde am 17. und 18. Februar 2025 zu keiner Annäherung kommt. Ziel der Gewerkschaft ist es, faire Entlohnung und bessere Arbeitsbedingungen zu fordern, um der Abwanderung von Fachkräften in die Privatwirtschaft entgegenzuwirken.

Parallel dazu haben die Tarifverhandlungen für Beschäftigte im öffentlichen Dienst in Potsdam begonnen. Gewerkschaften warnen vor einem „Kollaps“ des öffentlichen Dienstes, während sich die Arbeitgeberseite über die hohen Kosten der Forderungen besorgt zeigt. An den Verhandlungen nehmen neben ver.di auch der Beamtenbund dbb, kommunale Arbeitgeber und das Bundesinnenministerium teil. Insgesamt sind rund 2,5 Millionen Menschen von den Verhandlungen betroffen. Auch hier fordern die Gewerkschaften unter anderem 8 % mehr Lohn oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat sowie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 200 Euro, wie [tagesschau.de](https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/tarifverhandlungen-oeffentlicher-dienst-116.html) berichtete. In den kommenden Wochen werden daher zahlreiche Mitarbeiter motiviert sein, für ihre Anliegen einzutreten.