
Der März 2023 war einer der trockensten Monate in Nordfriesland seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Diese anhaltende Trockenheit und die damit verbundenen Herausforderungen wurden von Landwirten und Naturschützern in der Region thematisiert.
Wie shz.de berichtet, äußert sich Thore Hansen, ein Landwirt aus Mildstedt, zu der aktuellen Situation und betont, dass trotz der Trockenheit noch genug Feuchtigkeit im Boden vorhanden sei. Dennoch ist die Sorge um die künftigen Ernteerträge angesichts des Klimawandels präsent.
Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft
Die Landwirtschaft in Deutschland ist stark wetterabhängig. Laut Informationen des Bauernverbands können kurze Stürme oder Frostnächte erhebliche Ernteverluste verursachen. Der Klimawandel zeigt sich durch veränderte Mittelwerte von Temperatur, Niederschlag, Wind, Feuchte und Strahlung sowie durch häufigere Extremereignisse.
Die Jahresdurchschnittstemperatur in Deutschland steigt seit 1881. Mildere Winter begünstigen die Ausbreitung von Schädlingen und Unkräutern, was für Pflanzen wie Raps, Gerste und Weizen, die Kältereize für die Blüte benötigen, problematisch sein kann. Zu milde Winter können zudem Ernteausfälle zur Folge haben.
Die Vegetationsperiode hat sich seit den 1960er Jahren bereits um mehr als zwei Wochen verlängert. Dies kann zu frühzeitigen Austreiben von Pflanzen führen, was das Risiko von Schäden durch Spätfröste erhöht. Zudem steigt mit den Temperaturen das Risiko von Hitzewellen und Dürreperioden in sensiblen Entwicklungsphasen der Pflanzen. Prognosen deuten darauf hin, dass es in Zukunft vermehrt zu Kahlfrösten in schneelosen Winternächten kommen könnte.
Die Wissenschaftler sind sich jedoch uneinig über zukünftige Schnee- und Regenmengen. Während tendenziell trockenere Sommer und nassere Winter erwartet werden, könnten Regionen mit bereits wenig Sommerregen noch weniger Niederschlag erhalten, was das Risiko für Dürre erhöht. Höhere Temperaturen führen zu einem erhöhten Wasserbedarf der Pflanzen und verstärken den Trockenstress, wodurch die Anfälligkeit gegenüber Schadinsekten steigt.
Veränderungen in Niederschlagsmengen und -arten können langfristig zu Erosionen und Überschwemmungen führen. Die Relevanz von Pflanzen für die Ernährung und ihre Rolle in der Photosynthese, indem sie CO2 aus der Luft nutzen, bleibt unbestritten. C4-Pflanzen wie Mais sind weniger abhängig von CO2-Konzentrationen im Vergleich zu C3-Pflanzen wie Weizen und Roggen. Der CO2-Düngeeffekt kann zwar C3-Pflanzen zugutekommen, sollte jedoch nicht isoliert betrachtet werden, da negative Folgen des Temperaturanstiegs und der Wasserverfügbarkeit damit einhergehen.