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Am 4. Februar 2025 diskutierten Politiker aus verschiedenen Parteien über die sicher notwendige Verbesserung der Infrastruktur in Nordfriesland, wobei die Marschbahn als zentrales Thema im Fokus stand. An der Diskussion nahmen unter anderem Lars Thiele-Kensbock (Linke), Kurt Kleinschmidt (AfD), Gyde Jensen (FDP), Denise Loop (Grüne), Lukas Knöfler (SSW), Truels Reichardt (SPD) und Leif Bodin (CDU) teil. Dies zeugt von einem breiten Interesse und der Dringlichkeit, Maßnahmen zur Optimierung der Verkehrsbedingungen in der Region zu ergreifen, wie [shz.de](https://www.shz.de/lokales/husum/artikel/bundestagswahl-2025-wie-kann-die-verkehrswende-gelingen-48301127) berichtete.
Im Rahmen dieser Diskussion wurde ein bereits etabliertes Thema wieder aufgegriffen: die Marschbahn, die seit Jahren mit Herausforderungen wie Verspätungen und überfüllten Zügen konfrontiert ist. Vor diesem Hintergrund ist eine Resolution von Kreis und Land entstanden, die den zweigleisigen Ausbau der gesamten Marschbahnstrecke fordert, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.
Bahngipfel fordert Maßnahmen
Der vierte Bahngipfel Nordfriesland hat die Resolution unterzeichnet, um die Planungen zügig voranzutreiben. Anlass war der Rückblick auf die bereits ergriffenen Maßnahmen sowie Berichte über mögliche Verzögerungen der Planungen, die durch die Haushaltslage im Bund bedingt seien. Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen wandte sich an den Bund und forderte, den Ausbau trotz bestehender Sparzwänge fortzusetzen. Bisher gibt es vom Bundesverkehrsministerium jedoch weder eine Absage noch eine Zusage.
Staatssekretär Gero Hocker nahm am Bahngipfel teil und sicherte zu, dass der Bundestag sich in dieser Legislaturperiode mit dem Ausbau beschäftigen wird. Zudem sind im Bundesverkehrsministerium sieben Projekte vorgesehen, die vor der Bundestagswahl 2025 parlamentarisch behandelt werden sollen. Dazu zählen unter anderem der Ausbau zwischen Niebüll und Klanxbüll sowie zwischen Morsum und Tinnum. Hocker bekräftigte die Unterstützung der Resolution und bat den Bund, die Planungsphase bis zum Frühjahr 2025 abzuschließen.
Das Land Schleswig-Holstein hat bereits über drei Millionen Euro für Vorplanungsleistungen bereitgestellt, während der Kreis Nordfriesland seit rund 30 Jahren einen Ausbau der eingleisigen Strecke fordert. Täglich pendeln etwa 5.000 Menschen zur Arbeit nach Sylt und erleben die negativen Auswirkungen von Verspätungen und überfüllten Zügen. Ab November sollen mehr Wagen pro Zug während der Hauptverkehrszeiten eingesetzt werden, um die Situation zu entspannen.
Madsen kündigte an, 300.000 Euro von der Bahn einzubehalten, sollte die Leistung nicht ausreichend erbracht werden. Weitere Investitionen in die Gleisanlagen belaufen sich zwischen 2018 und 2022 auf rund 140 Millionen Euro, mit weiteren 140 Millionen Euro, die zwischen 2025 und 2027 in die Infrastruktur fließen sollen. Verkehrsminister Madsen erkannte den Frust der Pendler an und verwies auf die Komplexität der Planungsprozesse in Deutschland, wie [bahnblogstelle.com](https://bahnblogstelle.com/223568/marschbahngipfel-fordert-zweigleisigen-ausbau/) berichtete.