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Der Kreis Ostholstein hat die Ergebnisse seines Projektes zur „Kreisweiten Wärmeplanung“ präsentiert. In Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen BBH Consulting AG wurde in einem einjährigen Projekt eine Bestandsanalyse erstellt, die eine Unterstützung für die Kommunen bei ihrer Wärmeplanung darstellt. Die gesammelten Daten werden den Gemeinden kostenfrei zur Verfügung gestellt, um individuelle kommunale Wärmeplanungen zu fördern.
Die Ergebnisse des Projektes helfen den Kommunen, potenzielle Eignungsgebiete für neue Wärmenetze zu identifizieren. Die Projektarbeit wurde von den beteiligten Städten, Ämtern und Gemeinden aktiv unterstützt. Im Rahmen der Veranstaltung, die von Landrat Timo Gaarz eröffnet und von Leslie Matthiesen, der Klimaschutzmanagerin des Kreises, moderiert wurde, berichtete Erik Brauer von der IB.SH Energieagentur über Fördermaßnahmen zur kommunalen Wärmeplanung. Heinrich Böing von BBH Consulting stellte die Karten- und Datengrundlagen vor, während Jost Glüsing vom Zweckverband Ostholstein (ZVO) die Infrastruktur der Wärmenetze erläuterte.
Wärmesektor im Fokus der Klimaneutralität
Der Wärmesektor spielt eine zentrale Rolle im Klimaschutz in Deutschland, wie auch das Ministerium für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein betont. Etwa 50% des deutschen Endenergieverbrauchs entfällt auf diesen Sektor, und Deutschland strebt für 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand an. Ein kommunaler Wärmeplan dient hierbei als wertvolles Steuerungsinstrument, um die Energieversorgungsstruktur zu beeinflussen. Er umfasst unter anderem Erhebungen zu aktuellem und prognostiziertem Wärmebedarf sowie eine Übersicht zur Wärmeversorgungsstruktur.
Zudem ermöglicht der Wärmeplan Gemeinden, spezifische Teilmaßnahmen zu identifizieren und die Energiebereitstellungspotenziale aus Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen und erneuerbaren Energien zu evaluieren. Für die Kommunen gibt es verschiedene Unterstützungsangebote, wie das „Starterpaket Kommunale Wärmeplanung“, das umfassende Informationen und Materialien zur Wärmewende bereitstellt. Landrat Timo Gaarz hob in seiner Ansprache die Bedeutung der Wärmeplanung für eine bezahlbare, sichere und klimafreundliche Wärmeversorgung hervor und die Veranstaltung endete mit lebhaften Diskussionen zur Wärmewende in Ostholstein, wie [der-reporter.de](https://www.der-reporter.de/timeline/neustadt/neustadt-in-holstein/artikel/kreisweite-waermeplanung) berichtete.
Des Weiteren werden in den Materialien des Ministeriums für Energie und Klimaschutz mehrere Leitfäden vorgestellt, die den Kommunen helfen, ihre Wärmeplanung effektiv umzusetzen, darunter der Leitfaden „Energienutzungsplan“ und der „Leitfaden Kommunale Wärmeplanung“ aus dem Jahr 2014. Eine Wärmenetzkarte für Schleswig-Holstein ist ebenfalls im Digitalen Atlas Nord verfügbar, was den Kommunen eine visuelle Unterstützung bei der Planung bietet, wie [schleswig-holstein.de](https://www.schleswig-holstein.de/DE/landesregierung/themen/energie/energie-klimaschutz/Starterpaket) verdeutlicht.