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Eine aktuelle Analyse zeigt, dass die Luftverschmutzung in Schleswig-Holstein im Jahr 2022 zu fast 3.000 Todesfällen geführt hat. Diese Ergebnisse wurden von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) in einer Auswertung der Europäischen Umweltagentur (EEA) veröffentlicht. Demnach sind Feinstaub und Stickstoffdioxid maßgebliche Verursacher von Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen.
Von den 2.997 Todesfällen in Schleswig-Holstein war die Zahl der durch Stickstoffdioxid (NO2) verursachten Tote mit 759 besonders bedeutend. Der Kreis Pinneberg ist hierbei am stärksten betroffen, mit 104 Fällen. Im Gegensatz dazu waren es in Flensburg lediglich 24 Todesfälle. Die durch Feinstaub (PM2,5) verursachten Todesfälle beliefen sich auf 2.152, wobei wieder der Kreis Pinneberg mit 243 Todesfällen an der Spitze steht und Neumünster mit nur 58 Fällen die niedrigste Zahl aufweist.
Luftverschmutzung in Deutschland
Im bundesweiten Vergleich gab es im Jahr 2022 insgesamt 69.865 Todesfälle, die auf Feinstaub zurückzuführen sind, sowie 28.464 durch Stickstoffdioxid. Besonders hervorzuheben ist, dass Berlin mit 3.527 durch Feinstaub und 1.414 durch Stickstoffdioxid die höchsten Todesfallzahlen aufweist. Im Vergleich dazu hat Schleswig-Holstein relativ niedrige Todesfallzahlen.
Die Deutsche Umwelthilfe fordert von der Bundesregierung, die EU-Grenzwerte für Luftschadstoffe bis spätestens 2028 umzusetzen. Darüber hinaus sollen bis 2035 die strengeren Grenzwertvorschläge der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eingehalten werden. Die DRUH betont die Dringlichkeit, den Ausstoß von Methan zu reduzieren, um die Ozonbelastung verringern zu können.
Eine weitere Analyse legt nahe, dass die Einhaltung der WHO-Empfehlungen bis 2035 theoretisch rund 32.628 Todesfälle durch Feinstaub und 9.442 durch Stickstoffdioxid hätte vermeiden können. Notwendig ist zudem die Umsetzung der neuen EU-Luftqualitätsrichtlinie, die am 10. Dezember 2024 in Kraft tritt und bis spätestens 11. Dezember 2026 in die deutsche Gesetzgebung umgesetzt werden muss.
Für detaillierte Informationen zu den Todesfallzahlen durch Luftverschmutzung in Schleswig-Holstein und Deutschland verweisen wir auf die Auswertung von NDR sowie die Analyse der Deutschen Umwelthilfe.