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Am Montagnachmittag ereigneten sich im Kölner Hauptbahnhof mehrere brutale Angriffe auf Frauen. Ein 36-Jähriger griff gegen 13.30 Uhr am Bahnsteig 10/11 eine Frau unvermittelt an und schlug ihr mehrfach mit der Faust ins Gesicht, während eine S-Bahn einfuhr. Nachdem er von seinem ersten Opfer abließ, attackierte der Täter eine weitere Frau am Treppenabgang. Ein Reisender intervenierte und verhinderte eine weitere Eskalation, doch der Tatverdächtige konnte zunächst fliehen.
Später wurde der Täter jedoch gefasst. Das erste Opfer erlitt Kopfschmerzen und Schwellungen am Kopf und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Ermittlungen ergaben, dass der Angreifer zuvor ebenfalls am Bussteig des Breslauer Platzes eine Frau attackiert hatte. Der 36-Jährige war bereits wegen Gewaltdelikten bekannt und wurde daraufhin in eine Klinik eingewiesen. Das Kölner Amtsgericht ordnete auf Antrag der Staatsanwaltschaft die vorläufige Unterbringung des Beschuldigten in einem psychiatrischen Krankenhaus an. Es bestehen Hinweise auf eine schwere psychische Erkrankung des Täters, die seine Schuldfähigkeit beeinträchtigen könnte. Der Beschuldigte wird nun von einem Sachverständigen psychiatrisch untersucht.
Hintergrund zur Gewalt gegen Frauen
Bundesfrauenministerin Lisa Paus hebt hervor, dass Gewalt zum Alltag von Frauen gehört und fordert niedrigschwelligen Schutz sowie Beratung. Ihre Kollegin, Bundesinnenministerin Nancy Faeser, fordert wiederum härtere Strafen für Täter und mehr Unterstützung für Opfer, einschließlich verpflichtender Anti-Gewalt-Trainings und elektronischer Fußfesseln. Michael Kretschmer, Vizepräsident des Bundeskriminalamtes, weist auf ein großes Dunkelfeld in den Bereichen häusliche und digitale Gewalt hin.
Ein besonderer Anstieg frauenfeindlicher Straftaten ist zudem im Bereich politisch motivierter Kriminalität festzustellen. Die Zahl dieser Straftaten stieg im Jahr 2023 auf 322, was einem Anstieg von 56,3% im Vergleich zu 2022 entspricht. In diesem Zusammenhang sollte auch auf das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ hingewiesen werden, das rund um die Uhr kostenlose, anonyme Beratung in Deutsch und 18 Fremdsprachen unter der Nummer 116 016 bietet.
Für weitere Einzelheiten zu den Angriffen im Kölner Hauptbahnhof und den Hintergründen zur Gewalt gegen Frauen verweisen wir auf Rundschau Online sowie Bundesregierung.de.