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Weniger als zwei Wochen vor der Bundestagswahl kam es am 11. Februar 2025 zu einer wichtigen Debatte im Bundestag zwischen dem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und dem Unionskanzlerkandidaten Friedrich Merz (CDU). Die Diskussionsrunde, die auf etwa drei Stunden angesetzt war, begann um 9 Uhr und diente als vereinbartes Forum zur politischen Lage in Deutschland. Zu Beginn der Sitzung gedachten Parlamentspräsidentin Bärbel Bas der verstorbenen CDU-Abgeordneten Erwin Rüddel und des ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler, der am kommenden Dienstag mit einem Trauerstaatsakt geehrt wird.
In der Debatte übte Merz scharfe Kritik an Scholz‘ Wirtschaftspolitik, die er als „schieres Desaster“ bezeichnete. Er verwies auf steigende Arbeitslosenzahlen und Insolvenzen. Scholz konterte, indem er den Unionsparteien vorwarf, den Plenarsaal in einen „Juso-Bundeskongress“ verwandelt zu haben. Der Kanzler sprach auch die Notwendigkeit eines „Bürokratie-Kassensturzes“ nach der Wahl an und forderte Merz auf, Klarheit über die finanziellen Folgen seiner Wahlversprechen zu geben. Scholz argumentierte, dass die Unionspläne ein 130-Milliarden-Euro-Loch im Haushalt verursachen würden, worauf Merz entgegnete, dass die Entlastungen schrittweise und durch Wirtschaftswachstum finanziert werden sollten. Zudem kritisierte Scholz Merz‘ wechselnde Positionen zur Ukraine-Politik und zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern und betonte die Notwendigkeit von Besonnenheit in schwierigen Zeiten.
TV-Duell zwischen Scholz und Merz
Ein weiteres bedeutendes Ereignis fand am 10. Februar 2025 statt, als ein TV-Duell zwischen Scholz und Merz ausgetragen wurde. Die Debatte dauerte 90 Minuten und konzentrierte sich auf zentrale Themen wie Migration, Wirtschaftspolitik und Verteidigungsausgaben. Beide Kandidaten kamen in der Redezeit gleichmäßig zum Zug. Während Merz die AfD häufiger erwähnte und Kritik an den Grünen übte, bezog Scholz sich auf seinen „Respekt“-Wahlkampf. Weniger zentrale Themen, wie Klimapolitik und Gendern, spielten in der Diskussion kaum eine Rolle. Die Stimmung war von höflicher Etikette geprägt, wobei Merz die Debatte als „Lehrstunde für die Demokratie“ bezeichnete. Scholz äußerte, dass er in der Lage gewesen sei, gute Punkte zu machen. Insgesamt sind sechs Kanzlerkandidatenrunden zur Bundestagswahl angekündigt, wie [ZEIT ONLINE](https://www.zeit.de/politik/deutschland/2025-02/tv-duell-bundestagswahl-merz-scholz-analyse) berichtete.
Die Debatte im Bundestag spiegelt die Spannungen und Herausforderungen wider, die den bevorstehenden Wahlkampf prägen werden. Der Austausch zwischen Scholz und Merz verdeutlicht die divergentem Ansichten der beiden politischen Lager und schützt die wichtigen Themen im Vordergrund der Wählerinteressen.