DeutschlandLindau (Bodensee)

Schüler erobern die Stratosphäre: Mutiger Ballonstart begeistert alle!

Am 24. März 2025 haben Schülerinnen und Schüler des Lindauer Bodensee-Gymnasiums in einem bemerkenswerten Projekt die Stratosphäre erkundet. Insgesamt 25 junge Forscherinnen und Forscher plante ein Team mit einer Sonde, die an einem Heliumballon befestigt wurde, Daten aus der Höhe zu sammeln. Der erste Startversuch Mitte Januar musste abgebrochen werden, da technische Probleme zwischen Halte- und Tragseil auftraten, wodurch die Sonde abstürzte. Der Ballon selbst verschwand, während die Sonde unbeschädigt zu Boden fiel.

Teamleiter Marko Berezhanskyy berichtete, dass für die Entwicklung eines neuen Startsystems sowie die Optimierung der Sonde etwa 2.100 Stunden Arbeitszeit aufgebracht wurden. Beim zweiten Versuch, der trotz Computerproblemen vor dem Start stattfand, waren zahlreiche Zuschauer, darunter Schüler und die Schulleiterin Jutta Merwald, anwesend. Nach einem professionellen Countdown wurde der Ballon erfolgreich mit Helium gefüllt und die Sonde befestigt. Der Start verlief ohne Störungen und der Ballon stieg mit der Kapsel und einem roten Fallschirm auf. Die Höhe von 10 km wurde schnell erreicht, jedoch fiel der Kontakt zur Sonde ab, und es gab Unklarheiten über den Zeitpunkt sowie die Höhe des Platzens des Ballons. Die ursprüngliche Planung sah vor, dass der Ballon in der Stratosphäre platzt und die Kapsel mit einem Fallschirm sanft zu Boden sinkt.

Suchaktion nach der Kapsel

Um die Kapsel nach dem fehlgeschlagenen Flug zu orten, wurden Medienaufrufe gestartet. Daniel Loos von der HORUS Community gab den Hinweis, dass die Kapsel möglicherweise in der Nähe der A 99 lande. Der glückliche Fund gelang Florian Geßner, der die Kapsel zusammen mit dem Fallschirm entdeckte. Diese wurde sicher geborgen und zurück nach Lindau gebracht. Der Bordcomputer der Kapsel hatte Daten gespeichert, die nun ausgewertet werden können und in einer wissenschaftlichen Arbeit veröffentlicht werden sollen. Das Team plant möglicherweise ein neues Projekt, das jedoch noch nicht konkretisiert wurde. Bereits im Vorfeld hatten die Teilnehmer beim Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ erfolgreich abgeschnitten und bereiten sich nun auf den Landesentscheid im April vor.

Parallel dazu haben Schüler des Kaiserin-Theophanu-Gymnasiums in Köln-Kalk ein ähnliches Projekt initiiert. Hier kündigte Matteo Juresic den Start eines Heliumballons in die Stratosphäre an. Die Schüler des Chemie-Grundkurses arbeitete seit Januar an der sogenannten „Sense“-Box, die Sensoren zur Messung von UV-Strahlung, Stickstoffbelastung und Luftdruck enthält. Der Start musste zuvor mit der Landesluftfahrtbehörde abgestimmt werden. Anne Bartoschek, die Chemie-Lehrerin, absolvierte einen Kurzlehrgang im Bereich Heliumballons und erhielt Unterstützung von 1500 Euro vom Förderverein der Schule. Juresic verwies auf Astronaut Alexander Gerst als Vorbild für dieses Projekt.

Der Heliumballon wird voraussichtlich etwa drei Stunden nach dem Erreichen der Stratosphäre platzen. Im Anschluss fuhren drei Schüler nach Koblenz, um die „Sense“-Box zu bergen, die mit zwei GPS-Trackern und einer Kamera ausgestattet ist. Diese Kamera soll etwa ein Fünftel der Erdoberfläche dokumentieren. Die gesammelten Daten werden nach der Rückkehr im Unterricht ausgewertet, während Biologen der Schule Keimlinge mit in die Stratosphäre schickten, um deren Entwicklung unter extremen Bedingungen zu untersuchen, um Erkenntnisse über die bessere Handhabung der Erde zu gewinnen.